Im Rahmen der DWT-Tagung „Unbemannte Systeme X“ am 25. und 26. März in Bonn stellt das deutsche Start-Up STARK sein einsatzbereites Loitering Munition System „One Way Effector – Vertical“ (OWE-V) erstmals einem breiteren Fachpublikum vor. Nach Aussage des Unternehmens bietet das System gegenüber Wettbewerbsprodukten mehrere operationelle und kriegslogistische Vorteile.
So werden laut STARK bei der OWE-V-Strike-Drohne beispielsweise ausschließlich in Deutschland hergestellte Komponenten verbaut, so dass die Herstellung der Systeme unabhängig von ausländischen Lieferketten sichergestellt ist. Da das System modular konzipiert wurde, können auf Kundenwunsch auch andere – günstigere – Komponenten genutzt werden.
Zudem bietet das Kern-Designmerkmal der OWE-V – senkrecht starten und landen zu können – Vorteile im Kriegseinsatz als auch im Friedens-Übungsbetrieb. Der OWE-V kann ohne jegliche Infrastruktur – bspw. einem Startkatapult – betrieben werden. Die Möglichkeit senkrecht landen zu können, eröffnet Streitkräften zudem die Option, eine inerte Variante der OWE-V für den wiederholten Übungsbetrieb zu nutzen und so möglichst realitätsnah, aber kostengünstig Ausbilden und Üben zu können.
Technisches Profil der OWE-V
Bei der OWE-V handelt es sich um ein 2 m hohes Wirkmittel mit X-förmigen Flügeln mit einer Flügelspannweite von 1,8 m. An den Flügelspitzen befindet sich jeweils ein elektrisch angetriebener Propellerantrieb. Zudem verfügt die Strike-Drohne über ein Heckleitwerk mit vier kurzen, ebenfalls X-förmig angeordneten Flügeln. Das bis zu 30 kg schwere System (max. Abfluggewicht) kann nach Angaben von STARK mit einer modularen, bis zu 5 kg schweren Nutzlast bestückt werden und weist eine Flugzeit von 60 Minuten auf. Die Einsatzreichweite wird mit 80 bis 100 km angegeben.
Die Reisegeschwindigkeit gibt STARK mit 120 km/h an, im Ziel-End-Anflug soll der OWE-V im Zuge eines Sturzfluges eine Geschwindigkeit von bis zu 250 km/h erreichen. Die Operationshöhe wird mit 2 km angegeben. Die Vorbereitungszeit für den Einsatz der Strike-Drohne beträgt dem Unternehmen zufolge weniger als 10 Minuten.
Mehrere KI-gestützte Funktionen – GNSS-freie-Navigation, Objekterkennung, Tracking und eine automatische Ziel-End-Anflug-Verfolgung – sowie ein gehärteter Datenlink sollen den Einsatz selbst unter widrigsten Bedingungen des elektronischen Kampfes sicherstellen. STARK gibt an mit der OWE-V selbst in GNSS-gestörter Umgebung bis auf 1 m genau wirken zu können.
Waldemar Geiger