Am Dienstag vergangener Woche hat der Düsseldorfer Rheinmetall-Konzern in München die ersten 20 von zunächst 558 ungeschützten militärischen Transportfahrzeugen (UTF) 5t bis 15t an die Bundeswehr übergeben. Wie das Bundeswehr-Beschaffungsamt BAAINBw weiter mitteilte, können während der Vertragslaufzeit von sieben Jahren bis 2024 weitere Lkw bis zum Gesamtumfang von 2.271 Fahrzeugen bestellt werden. Hergestellt werden die Lkws von Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV) – einem Joint Venture von MAN und Rheinmetall.
Der Projektstart war laut BAAINBw der 8. Juli 2014. Es sei den Beteiligten gelungen, nur 33 Monate später dem Bundesministerium der Verteidigung eine 25-Mio-Vorlage zu präsentieren, die am 5. Juli 2017 zum Vertragsschluss geführt habe. Die ersten acht Fahrzeuge wurden termingerecht am 26. März an den Bereich Rüstung des BAAINBw übergeben und einer Nachweisführung unterzogen. 2018 sollen weitere 82 Fahrzeuge geliefert werden. Die Streitkräftebasis werde nach derzeitiger Planung allein bis Ende 2018 noch bis zu 27 UTFs übernehmen, das Deutsche Heer bis zu 44.
Die gemeinsame Nutzung vieler Baugruppen über die gesamte Fahrzeugfamilie hinweg soll die Nutzungskosten verringern und die Ausbildung sowie die Instandhaltung erleichtern. Bei den UTFs besteht überdies die Möglichkeit, das ungeschützte Fahrerhaus gegen ein geschütztes zu tauschen.
Die neuen Lkws – die nach RMMV-Klassifikation zur Produktreihe HX2 gehören – sollen die Nachfolge der bewährten, aber betagten so genannten KAT I mil gl Fahrzeuge antreten. Rheinmetall-Konzernchef Armin Papperger begrüßte es laut Mitteilung seines Unternehmens, dass die Bundeswehr nun auch zum HX2-Nutzerkreis gehört. In den vorangegangenen Jahren hatten sich unter anderem Großbritannien, Australien, Neuseeland sowie Norwegen und Schweden für die Beschaffung vergleichbarer Fahrzeuge entschieden. In einer gemeinsamen User Nations Group arbeite man eng mit den Streitkräften dieser Nationen zusammen, um die Fahrzeuge kontinuierlich weiter zu verbessern, von Erfahrungen zu profitieren und eine neue gemeinsame Logistik aufzubauen, sagte Pappberger.
lah/12/5.11.2018