Nach dem Brennstart der ersten von fünf neuen Korvetten der Klasse K130 im Frühjahr dieses Jahres folgte heute termingerecht der Brennbeginn des zweiten Schiffes am Bremer Lürssen-Standort, wie das Unternehmen in einer Mitteilung schreibt. Im Beisein von Vertretern des Bundesverteidigungsministeriums, des Bundeswehrbeschaffungsamtes BAAINBw und der Deutschen Marine sowie zahlreicher Projektbeteiligter sei der Stahlzuschnitt gestartet worden.
Beim traditionellen Brennbeginn werden die ersten Stahlteile, die anschließend zu Sektionen verschweißt werden, in einem automatisierten Vorgang auf einer Plasmaschneidanlage geschnitten, wie Lürssen weiter mitteilte. Die vorgegebenen Schnittmuster würden zuvor in 3D-Modellen konstruiert und anschließend digitalisiert in die Fertigung übertragen. Unter Federführung der Bremer Lürssen-Gruppe erfolgen Konstruktions- und Fertigungsleistungen für die fünf neuen Korvetten des zweiten Loses auf Werften im gesamten norddeutschen Küstenraum.
Um dem aktuellen Stand von Gesetzen und Vorschriften Rechnung zu tragen und dem Fortschritt der Technik zu entsprechen, wurden nach Angaben von Lürssen punktuelle Änderungen an den ursprünglichen Entwürfen des ersten Loses der K130 vorgenommen. So werden beispielsweise die bislang verwendeten Motorrettungsboote und 6,25-Meter-Bereitschaftsboote ersetzt durch die zwischenzeitlich in der Deutschen Marine eingeführten schnelleren 7,5-Meter-Bereitschaftsboote. Darüber hinaus würden die innerhalb der Bundeswehr aktuell geltenden Vorschriften zur IT-Sicherheit berücksichtigt und umgesetzt.
Die Lürssen-Werft steht darüber hinaus, vor der Übernahme eines weiteren Auftrages für die Bundeswehr. Presseberichten zufolge haben die Bremer Schiffbauer bereits die insolvente Elsflether Werft gekauft, auf der das Marineschulschiff Gorch Fock saniert wird. Den Medienangaben zufolge soll der Kaufvertrag bereits unterzeichnet und beurkundet sein. Es wird darüber spekuliert, dass der Preis für die Werft mit 130 Mitarbeitern bei über drei Mio EUR liegen könnte.
Lürssen wollte vor dem Hintergrund des noch mit dem Öffentlichen Auftraggeber abzustimmenden Übernahmevertrages zur Sanierung der Gorch Fock und unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch den Gläubigerausschuss keine Auskunft zu den Medienberichten geben. Der Presse zufolge wird für Mittwoch die Entscheidung des Gläubigerausschusses erwartet.
lah/12/29.10.2019
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