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Generalunternehmervertrag mit Thales für BODLUV gekündigt

Das schweizerische Verteidigungsdepartement (VBS) hat den Generalunternehmervertrag mit Thales Suisse für das Projekt Bodengestützte Luftverteidigung 2020 (BODLUV) zum 29. April dieses Jahres gekündigt. Das geht aus einer Meldung des VBS vom heutigen Freitag hervor. Wie es darin weiter heißt, wurde BODLUV am 22. März vorläufig gestoppt, und werde „voraussichtlich erst mittel- bis langfristig wieder aufgenommen“. Voraussetzung dafür sei, dass eine Gesamtübersicht der Luftverteidigung vorliege und offene Fragen geklärt seien. Aus diesem Grund werde auf die Weiterführung des Generalunternehmervertrages verzichtet.

Das VBS betont, dass die Kündigung  nicht aufgrund mangelhafter oder ungenügender Leistung der Generalunternehmerin Thales Suisse SA erfolgt sei. „Alle am Projekt beteiligten Stellen des VBS attestieren der Thales Suisse SA und den beteiligten Firmen ein zielstrebiges und aufgabengerechtes Arbeiten am Projekt“, schreibt das VBS.

Nach Vorliegen einer adäquaten Gesamtübersicht der Luftverteidigung werde  über eine Wiederaufnahme der Projektarbeit entschieden und die notwendigen Startbedingungen definiert, hieß es weiter. Die Schweiz hat damit begonnen, konzeptionelle Überlegungen zur Erneuerung der Kampfflugzeugflotte zu entwickeln.

Die Neue Zürcher Zeitung spekuliert, dass mit dem Entscheid  womöglich das Ende des gesamten Projektes näher rücken könnte. Auf jeden Fall sei mit der Kündigung ein Interessenkonflikt eliminiert worden: Thales war nicht nur als Generalunternehmer aufgetreten, sondern neben Saab mit einem eigenen Radar im Wettbewerb. Sollte BODLUV tatsächlich gestoppt oder völlig neu aufgesetzt werden, könnte vermutlich auch Deutschland mit seinem geplanten Luftverteidigungssystem MEADS/TLVS wieder ins Rennen einsteigen.
lah/12/29.4.29016

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