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Projekt zur Luftverteidigung BODLUV auf Eis gelegt

Das Eidgenössische Department für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) hat vergangene Woche das Projekt zur bodengestützten Luftverteidigung  BODLUV vorläufig gestoppt. VBS-Chef Guy Parmelin habe diese Entscheidung getroffen, die gelte, bis eine vollständige Übersicht der gesamten Luftverteidigung vorliege, teilte das VBS weiter mit.

Bei BODLUV gehe es darum, komplementär zu den Kampfflugzeugen bei Tag und bei Nacht, über alle Lagen, witterungsunabhängig zivile und militärische Objekte, Räume sowie Einsatzverbände  gegen Bedrohungen aus der Luft schützen.

Dem Einfrieren des Programms waren Berichte in den Schweizer Medien in der letzten Woche vorangegangen, wonach es gravierende Probleme mit den für BODLUV vorgesehenen Luftabwehrflugkörpern gebe. Laut Schweizer Radio und Fernsehen (SRF), das sich auf vertrauliche Dokumente beruft, haben sich Angehörige der Armee und der Rüstungsbehörde Armasuisse für zwei Boden-Luft-Raketen entschieden, die gemäß interner Evaluation zwingende Kriterien wie Reichweite und Allwettertauglichkeit nicht erfüllten. Dabei handele es sich im die Rakete Iris-T SL von Diehl und die Rakete CAMM-ER von MBDA Großbritannien. Laut SRF geht aus den Unterlagen hervor, dass die Iris-T Einschränkungen bei der Allwettertauglichkeit aufweise, während CAMM-ER hinsichtlich der Reichweite nicht die Anforderungen erfülle.

Wie das SRF berichtet, hat VBS-Chef Parmelin das Projekt kurzfristig gestoppt, weil er über die Einschränkungen und die damit verbundenen Risiken nicht informiert worden sei. Einen Tag nach Mitteilung des Stopps von Bodluv wurde bekanntgeben, dass Armeechef André Blattmann Anfang kommenden Jahres vorzeitig in den Ruhestand geht. Nach Aussage von Parmelin hat dies jedoch nichts mit BODLUV zu tun.
lah/12/28.3.2016

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