Der US-Drohnenhersteller Red Cat Holding hat die U.S. Army’s Short Range Reconnaissance (SRR) Ausschreibung für eine Aufklärungsdrohne kurzer Reichweite gewonnen. Dies gab das Unternehmen am 19.November 2024 in einer Pressemitteilung bekannt. Die Entscheidung fiel nach einer umfangreichen Erprobung durch das zuständige Army Project Management Office for Uncrewed Aircraft Systems unter Mitwirkung des Army Maneuver Battle Lab, dem Army Test and Evaluation Command und Army Operational Test Center.
Von der Kleinstdrohne (sUAS) mit der Bezeichnung Black Widow und der dazugehörigen Warfighter Electronic Bridge Bodenstationen plant das US-Heer in den nächsten fünf Jahren 5.880 Systeme zu beschaffen, wobei der Rahmenvertrag auch höhere Stückzahlen erlauben würde. Hersteller der sUAS ist die hundertprozentige Red-Cat-Tochter Teal Drones. Die 1,63 kg schwere Black Widow Quadcopter Drohne weist Herstellerangaben zufolge eine Flugzeit von über 35 Minuten und eine Reichweite von über 8 km auf. Als Sensor ist eine stabilisierte und kombinierte Tagsicht- und Infrarotkamera verbaut. Durch eine Picatinny-Schiene können weitere Nutzlasten einfach integriert werden. Neben einer überaus geringen akustischen Signatur kann die Black Widow Teile der Flugstrecke autonom und ohne Telemetrieübertragung fliegen und so auch die elektromagnetische Signatur deutlich reduzieren.
Der verbaute Qualcomm RB5 Chip ermöglicht zudem eine Reihe von durch künstliche Intelligenz unterstütze Anwendungen von einer Zielidentifikations- und Verfolgungssoftware bis zu der zukünftig geplanten Integration einer Navigation auf Basis von Bildverarbeitung, ohne GNSS-Unterstützung. Zu den vorhandenen Anwendungen gehört auch eine aktive Kollisionsvermeidung. Die generierten Daten werden nach AES-256 verschlüsselt und an die WEB-Bodenstationen übertragen. Diese kann über einen HDMI-Ausgang den Videofeed der Drohne neben dem eingebauten Display auch an andere Ausgabegeräte übertragen.
Red Cat Geschäftsführer Jeff Thompson sieht dank der Entscheidung für die Black Widow ein großes Potenzial für die Weiterentwicklung. Das über fünf Jahre laufende Auswahlverfahren des SRR-Programms habe seinen Aussagen zufolge höchste Anstrengungen von allen Beteiligten abverlangt. Zukünftig gelte es eine flexible und skalierbare Produktionskapazität für zu etablieren, mit der man nicht nur den aktuellen Auftrag, sondern auch zukünftige Behördenbestellungen abzuarbeiten gedenke, kündigte der Red Cat CEO in der Pressemitteilung weiter an.
Kristóf Nagy