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AK-308 – Kalaschnikow beginnt Serienfertigung modernisierter Sturmgewehre im NATO-Kaliber

Kristóf Nagy

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Der russische Kalaschnikow-Konzern hat die Modernisierung der Sturmgewehre vom Typ AK-308 abgeschlossen und geht mit dem neuen Modell nun in die Serienfertigung über. Dies gab das Unternehmen am 18. Juni in einer Pressemitteilung bekannt. Erste Lieferung an einen nicht benannten Kunden sollen bereits dieses Jahr erfolgen.

Die AK-308 basiert auf der AK-15, welches wie die AK-12, Teil des russischen Soldatensystem Ratnik ist. Erstmalig 2018 der Öffentlichkeit vorgestellt, ist das Sturmgewehr im Kaliber 7,62 x 51 mm für den Export entwickelt worden. Um das größere Kaliber aufnehmen zu können, wurde die Struktur der Waffe verstärkt und die Gesamtlänge wegen einer Rückstoß-mindernden Auflage um 5 mm verlängert.

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Die AK-308 hat Herstellerangaben zufolge eine theoretische Kadenz von 700 Schuss pro Minute und eine mit der AK-15 identische Rohrlänge von 415 mm. Das Leergewicht ist mit 4,3 kg angegeben, bei einer Gesamtlänge von 945 mm. Sämtliche Anbauteile und Peripheriegeräte der AK-12 sind auch für die AK-308 nutzbar. Zudem wird für die Waffe auch ein Signaturreduzierer angeboten. Eine Besonderheit stellt das 20 Schuss fassende Polymermagazin dar.

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Mit der aktuell durchgeführt Änderungen der AK-308 wird der Konstruktionsstand des Gewehrs den zahlreichen Modifikationen, basierend auf der Erfahrung mit der intensiven Nutzung der AK-12 angepasst. Faktisch werden so mit der aktuellen Modernisierung die Änderungen des AK-12 Modell 2023 implementiert. So wurde etwa der Vorderschaft verlängert, um bei allen Anschlagsarten eine verbesserte Ergonomie zu bieten. Der klappbare, verstellbare Hinterschaft wurde ebenfalls von der aktuellen AK-12 Variante übernommen. Zudem erhielt der Gehäusedeckel die neue, verlängerte Picatinny-Schiene, um die Palette an nutzbaren optronische Systemen und insbesondere Vorsatzgeräten zu erhöhen. Die serienmäßig ausgelieferte, offene Visierung ist ebenfalls die vom AK-12 Modell 2023 bekannte, modifizierte, klappbare Diopterkimme. Auch das Magazin wurde angepasst und weist nun Sichtfenster auf, um den Füllstand visuell kontrollieren zu können.

Die als Modernisierung der AK-308 bezeichnete Umstellung der Fertigung ist tatsächlich eher eine Beseitigung von ineffizienter Obsoleszenz. Durch die Vereinheitlichung von plattformübergreifend nutzbaren Komponenten, wie etwa der Schulterstütze, wird durch das Gleichteileprinzip die Fertigung aller betroffenen Gewehre kostengünstiger.

Darüber hinaus zeigt die Umsetzung der konstruktiven Maßnahmen, die die AK-308 unbestritten verbessern, und ihre Implementierung in die Serienfertigung trotz Ukrainekrieg und eigener hoher Verluste die beträchtliche Relevanz von Rüstungsexporten für die russische Wirtschaft.

Kristóf Nagy