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Luftwaffe beschafft drei weitere Drohnen des Typs German Heron TP

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Die Deutsche Luftwaffe plant offenbar den Kauf von drei weiteren sogenannten MALE-Drohnen des Typs German Heron TP. Eine sogenannte 25-Millionen-Euro-Vorlage für den Beschaffungsvorgang dazu soll in Vorbereitung sein.

Zusammen mit den fünf bereits von der Bundeswehr geleasten German Heron TP würde der Bestand auf acht Maschinen anwachsen. Davon werden voraussichtlich sechs Drohnen auf dem Fliegerhorst Jagel in Schleswig-Holstein und zwei auf dem israelischen Stützpunkt Tel Nof stationiert.

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Neu an dem anstehenden Beschaffungsvorgang ist, dass es sich um einen Kaufvertrag auf Government-to-Government-Basis mit Israel handelt, wie aus gut informierten Kreisen zu vernehmen ist. Bisher wurden die fünf unbemannten Flugzeuge von der Bundeswehr gemietet. Dem Vernehmen nach sollen die geleasten Maschinen langfristig ebenfalls gekauft werden – ein Option, die offenbar bereits von Anfang an im Basisvertrag enthalten war.

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Die Besonderheit an den drei neu zu beschaffenden Heron-Drohnen der israelischen Firma IAI ist den Kreisen zufolge, dass sie mit einer Ausstattung zur „Electro-Magnetic Surveillance“ geliefert werden, mit der Kommunikations- und Radarsysteme aufgeklärt werden können.

Bisher stellt die Firma Airbus DS Airborne Solutions GmbH die technisch-logistische Versorgung für die German Heron TP sicher und wird dies dem Vernehmen nach auch für die drei weiteren Maschinen übernehmen. Wie es heißt, soll in Zukunft auch das Unternehmen Plath zur Sicherstellung der deutschen Souveränität bei dem Projekt mit eingebunden werden. Sollte die entsprechende 25-Millionen-Euro-Vorlage kurz nach der Sommerpause dem Parlament vorgelegt werden und der Vertragsschluss direkt danach erfolgen, gehen Insider von einer Lieferzeit von etwa zwei Jahren aus.

Vor einigen Wochen hatte die Luftwaffe mitgeteilt, dass sie eine Drohne des Typs German Heron TP für die Mission Baltic Sentry in der Ostsee einsetzt, um die kritische Unterwasser-Infrastruktur der NATO-Staaten zu schützen. Mit ihren hochauflösenden Kameras und modernen Sensoren und Radars sei sie optimal dafür ausgerüstet, die Seewege auf der Ostsee zu überwachen. Die gewonnenen Informationen würden in Echtzeit an die NATO übertragen. Durch ihre moderne Technik und eine Flughöhe von 12.500 Metern sei die Drohne für potenzielle Aggressoren auf dem Wasser kaum aufzuklären, so die Luftwaffe.

Im Mai vergangenen Jahres hatte die Luftwaffe den Demonstrationsflugbetrieb „Landes- und Bündnisverteidigung“ der German Heron TP in Jagel gestartet. Damals hatte der Kommandierende General des Luftwaffentruppenkommandos, Generalleutnant Günter Katz, darüber informiert, dass es sich bei der Drohne um das erste unbemannte Luftfahrzeug handelt, das mit einer deutschen, uneingeschränkten Verkehrszulassung mit weltweiter Gültigkeit betrieben werden kann. Es könne in allen kontrollierten zivilen und militärischen Lufträumen fliegen, sagte der General und bezeichnete dies als „Quantensprung“ in Europa.

Der German Heron TP ist der Nachfolger vom Heron-1. Dieser habe sich mit mehr als 50.000 Flugstunden in Afghanistan und mehr als 21.000 Flugstunden in Mali als „das Aufklärungsmittel“ bewährt, betonte Katz im Mai vergangenen Jahres in Jagel. Das neue System übernehme bis zur Einführung der Eurodrohne ab dem Jahr 2030 die Aufgaben der abbildenden Aufklärung sowie die direkte Unterstützung und den Schutz von Soldatinnen und Soldaten am Boden.

Die German Heron TP ist in der Lage, je nach Konfiguration bis zu 27 Stunden in der Luft bleiben. Durch einen parallelen Betrieb von zwei Aufklärungsdrohnen könnte ein Einsatzraum somit mehrere Tage lang dauerhaft überwacht werden.

Lars Hoffmann