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Infanteristische Drohnenabwehr – U.S. Army beschafft SMASH-Feuerleitvisiere

Waldemar Geiger

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Die U.S. Army hat den israelischen Hersteller Smartshooter mit der Lieferung von Feuerleitvisieren des Typs SMASH 2000L (light) – auch bekannt als SMASH 3000 – im Gesamtwert von 13 Millionen Euro beauftragt. Wie aus einer gestern veröffentlichten Mitteilung des Unternehmens hervorgeht, werden die Systeme bei den sogenannten TIC2.0-Kräften (Transformation In Contact) der U.S. Army zum Einsatz kommen, einer speziellen Formation – bestehend aus mehreren unterschiedlichen Brigade Combat Teams – des US-Heeres für die beschleunigte Erprobung und Integration fortschrittlicher Technologien auf dem Gefechtsfeld.

Smartshooter gibt an, dass bereits unterschiedliche Teilstreitkräfte der US-Streitkräfte SMASH-Feuerleitsysteme beschafft und eingesetzt haben, „wobei sie wertvolle Erfahrungen im Einsatz gesammelt und ihre Wirksamkeit gegen sich entwickelnde Bedrohungen bewiesen haben. Mit dem jüngsten Auftrag der U.S. Army wird die Technologie nun in die Kampfformation integriert“, was nach Ansicht des Herstellers einen wichtigen Meilenstein bei der Weiterentwicklung der Drohnenabwehrfähigkeiten der US-Streitkräfte darstellt.

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Bei der SMASH-Feuerleitvisier-Familie handelt es sich um eine Handwaffenoptronik, die mit Hilfe von Computer Vision, Künstlicher Intelligenz und fortschrittlichen Tracking-Algorithmen können Soldaten Luft- und Bodenziele sehr genau erkennen, verfolgen und präzise bekämpfen.

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Durch eine integrierte Positionsstabilisierung kann das etwa 740 g schwere Feuerleitvisier erfolgreich sowohl gegen statische, als auch dynamische Ziele eingesetzt werden. Zudem ist das SMASH 2000L/3000 mit Vergrößerungsnachsatzoptiken (Booster) sowie Nachtsichtvorsatzgeräten kombinierbar, was den Einsatzwert der Optronik im klassischen infanteristischen Feuerkampf steigert.

SMASH-Feuerleitsysteme

Bei der SMASH-Familie handelt es sich um Feuerleitsysteme für Handfeuerwaffen des israelischen Herstellers Smartshooter. Smash kombiniert elektrooptische Hardware mit eingebetteter Bilderkennungssoftware und einem ballistischen Rechner. Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Visier, das dem Soldaten einen Haltepunkt anzeigt, nach dem er seine Waffe ausrichten kann, ermöglicht das SMASH-Visier dem Soldaten, sein Ziel zu verfolgen, es anzuvisieren und genau in der Sekunde zu feuern, die einen Treffer garantiert. Das Feuerleitvisier berücksichtigt dafür eine Reihe von Faktoren: von der Bewegungsrichtung und dem Bewegungstempo des Ziels bis hin zur Ballistik der Waffe, auf der es montiert ist.

Ist ein Ziel einmal erkannt und festgelegt, errechnet der Algorithmus eine Schusslösung. Unter Berücksichtigung der jeweiligen Bewegung von Ziel und Schützen berechnet das System kontinuierlich den für einen Treffer erforderlichen Haltepunkt. Dieser dynamische Haltepunkt wird kontinuierlich in dem Okular angezeigt und bietet dem Schützen so eine deutlich höhere Trefferwahrscheinlichkeit für jeden Schuss. Der Schütze betätigt den Abzug, das System erlaubt eine Schussauslösung nur dann, wenn der Schütze den Zielpunkt der Waffe über den errechneten Haltepunkt eines vorher markierten Ziels führt. Der Schuss bricht dann automatisch. Sollte der Schütze die Waffe auf konventionelle Weise (manuell) abfeuern wollen, kann er den SMASH-Sperrmechanismus mittels eines Tastendrucks aus- und wieder einschalten.

Je nach Ausführung können nach Angaben von Smartshooter so Bodenziele, beweglich und stationär, bis mindestens 600 Meter und Kleinstdrohnen bis 250 Meter bekämpft werden.

Waldemar Geiger