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Unbemannte Luftfahrzeuge: Aerovironment meldet Integration von GPS-gelenktem Wirkmittel

Kristóf Nagy

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Der US-Drohnenhersteller Aerovironment hat GPS-gesteuerte Wirkmittel in ihr unbemanntes Luftfahrzeug (UAS) Vapor 55 MX integriert. Dies gab das Unternehmen in einer Pressemitteilung bekannt. Die Abwurflast mit der Bezeichnung Shryke wurde den Angaben zufolge von den US-Unternehmen Corvid Technologies und L3Harris Technologies in enger Kooperation entwickelt.

Die Aerovironment-Drohne Vapor 55 MX ist Herstellerangaben zufolge durch seine offene Hard- und Software-Architektur ideal für die zügige Integration von neuen Komponenten anderer Produzenten, wie der Shryke, von der das UAS in der aktuellen Konfiguration vier an Befestigungspunkten unter dem Rumpf mitführen kann. Der Mitteilung zufolge soll die Abwurflast etwa der Wirkung einer panzerbrechenden 40mm-Granate entsprechen. In dem mit der Pressemeldung zusammen verbreiteten Video war jedoch eine auf Splitterwirkung ausgelegte Ladung zu sehen, welche kurz vor dem Einschlag in der Luft umsetzte. Es ist daher davon auszugehen, dass es sich um einen kombinierten Sprengkopf handelt, welcher je nach Ziel unterschiedliche Programmierungen erlaubt. Die Präzision der Shryke wird vom Hersteller mit 1 bis 2 m angegeben.

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Durch die kreuzförmig um den Rumpf herum angebrachten vier Flügel kann, eine entsprechende Abwurfhöhe und Geschwindigkeit vorausgesetzt, unter Umständen auch eine gewisse Stand-Off-Fähigkeit erreicht werden. Zudem verfügt das Wirkmittel über eine von L3Harris entwickelte, MIL-STD-1316 entsprechende elektronische Zündersicherung, welche nicht zum Einsatz gekommene Abwurflasten auch nach Rückkehr und Ladung der Drohne handhabungssicher entfernbar macht.

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Die Verwendung von GPS als Steuerung für Abwurflasten ist indes nicht unumstritten. Beobachter haben in den letzten Monaten vermehrt auf die massive Störung und Täuschung von Satellitennavigationssystemen, insbesondere durch die russischen Streitkräfte im Ukrainekrieg, aber auch mutmaßlich rund um die Enklave Kaliningrad hingewiesen.

Kristóf Nagy