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Umsteuerung im Projekt Pegasus

Das Bundesministerium der Verteidigung nimmt nach eigenen Angaben von der Beschaffung der Großdrohne Triton für das Projekt Pegasus Abstand. Im Rahmen von Pegasus soll die Fähigkeitslücke Signalerfassende Luftgestützte Weiträumige Überwachung und Aufklärung (SIGINT), die  früher mit Luftfahrzeugen des Typs Breguet Atlantic abgedeckt wurde, geschlossen werden. Das Projekt in seiner bisherigen Ausgestaltung in Form eines deutschen Missionssystems, welches auf der unbemannten, hochfliegenden Plattform Triton der U.S. Navy integriert werden sollte, könne die der NATO zugesagte Forderung nach einer Anfangsbefähigung ab dem Jahr 2025 nicht erfüllen und würde zudem gegenüber den bisherigen Planungen deutlich teurer werden, heißt es zur Begründung der Entscheidung.

Nachdem das BMVg laut Mitteilung in den vergangenen Monaten verschiedene Optionen der Kostenreduzierung geprüft und eine Marktanalyse durchgeführt hat, wurde entschieden, Pegasus auf Basis bemannter Geschäftsreiseflugzeuge zu realisieren. Presseberichten zufolge ist die Beschaffung von Flugzeugen des Typs Bombardier Global 6000 im Gespräch. Mit diesem Ansatz werde der Truppe die dringend benötigte Fähigkeit bis zum Jahr 2025, also zeitgerecht zur Erfüllung der NATO-Forderung, und für den Steuerzahler wirtschaftlich vertretbar zur Verfügung zu stellen, heißt es weiter.

Während eine bemannte Plattform als Basis für das Aufklärungsmodul vermutlich eine kürzere Verweilzeit in der Luft als die von Northrop Grumman hergestellte Triton-Drohne aufweisen dürfte, erlaubt die Personalausstattung eine Vorselektion der gewonnenen Daten noch im Flug. Für das Pegasus-Vorhaben war Airbus ursprünglich als Systemintegrator vorgesehen, während Hensoldt die Aufklärungsmodul ISIS liefern sollte. Dem Vernehmen nach ist Integration des Moduls und der zugehörigen Antennen in einen Business-Jet ohne größere Probleme möglich.
lah/12/28.1.2020

 

 

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