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Deutscher Aufklärungssensor auf MQ-9A getestet

Das Freisinger Unternehmen Raytheon Deutschland GmbH und General Atomics Aeronautical Systems (GA-ASI) haben in Flugversuchen die Leistungsfähigkeit eines neuen passiven Sensors für elektronische Aufklärung (ELINT) auf einer Drohne des Typs MQ-9A Predator B getestet. Wie GA-ASI in einer Mitteilung weiter schreibt, wurde die Funktion des so genannten Advanced Radar Detection System (ARDS) erfolgreich nachgewiesen. ARDS sei ein digitaler, passiv arbeitender Radarsensor, der von Raytheon Deutschland entwickelt und hergestellt wurde. Nach Angaben von GA-ASI unterliegt der Sensor nicht den US-amerikanischen ITAR-Regularien.

Bei ARDS handele es sich um  eine plattformunabhängige Weiterentwicklung des digitalen Emitter Location Systems (dELS), das in den ECR-Tornados der deutschen und italienischen Luftwaffe erfolgreich eingesetzt werde, schreibt GA-ASI. Mit dem System können Radarquellen detektiert, lokalisiert und identifiziert werden.

Im Rahmen der Flugtests wurde ARDS in einer Pod-Konfiguration an der MQ-9A vom kalifornischen Gray Butte Airfield aus geflogen. Dabei habe ARDS seine Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit im mehrstündigen Einsatz gezeigt.

GA-ASI testet dem Vernehmen nach das System ARDS auf eigene Kosten auch vor dem Hintergrund, die eigene Drohnenfamilie als Träger von unterschiedlichen Systemen zur Signalaufklärung (SIGINT)  zu positionieren.  Offenbar will das Unternehmen eine kostengünstige Lösung anbieten, falls das Bundeswehr-Projekt Pegasus – bei dem ein deutsches SIGINT-Modul in eine Großraumdrohne Triton integriert werden soll – nicht die erforderlichen Haushaltsmittel erhält. Allerdings wären dafür noch Modifikationen am Aufklärungsmodul erforderlich.
lah/12/19.2.2019