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Tschechische Streitkräfte beschaffen weitere Enok AB

Waldemar Geiger

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Die bayerische ACS Armoured Car Systems GmbH (ACS) hat von den tschechischen Streitkräften einen Folgeauftrag zur Lieferung des Luftlandefahrzeugs Enok AB – das AB steht für Airborne – erhalten. Dies geht aus einer heutigen Mitteilung des Unternehmens hervor, die ACS im Rahmen der aktuell in Brünn stattfindenden Rüstungsmesse IDET verteilt hat. Die bestellten Fahrzeuge sollen alle bis Mitte 2026 ausgeliefert werden. Details zu Anzahl der bestellten Enok AB oder zum Auftragsvolumen wollte das Unternehmen nicht offenlegen.

Tschechien hat bereits 2021 erste Exemplare des Enok AB bestellt. Als Plattform für das Fahrzeug dient das Sonderfahrgestell von Mercedes-Benz, inklusive Antrieb und Antriebsstrang. Genutzt wurden die Komponenten der älteren Baureihe 461. Die Fahrzeuge haben im Sommer 2022 alle geforderten Nutzertests bestanden, wie ACS Anfang August 2022 auf der Plattform LinkedIn kommuniziert hatte. Nutzer der ersten Enok-AB ist die tschechische 601. Gruppe der Speziellen Kräfte „General Moravec“, die ein breites Einsatzspektrum – unter anderem Aufklärung, Infiltrierung, Jagdkampf und Kommandoeinsätze – haben.

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„Wir sind sehr stolz auf diesen Auftrag. Wenn ein Kunde wieder kommt, dann ist das ein sehr starkes Signal, dass der Kunde zufrieden ist. Und wenn der Kunde zufrieden ist, dann sind wir es auch“, wird Stefan Koppold, Leiter Sales Engineering ACS, in der Mitteilung zitiert.

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Auf Nachfrage bestätigte das Unternehmen jedoch, dass es sich bei den nun bestellten Fahrzeugen um Systeme handelt, die auf der aktuellen Baureihe 464 – der gleichen, die auch bei der Luftlandeplattform der deutschen und niederländischen Streitkräfte unter dem Produktnamen Caracal zum Einsatz kommen wird – realisiert werden. Die im Rahmen der Mitteilung verteilten Bilder deuten zudem darauf hin, dass die offenen Fahrzeuge über vier Sitzplätze verfügen und mit Drehringlafetten ausgestattet sind, die das Panzerabwehrlenkflugkörpersystem Spike aufnehmen und verschießen können. Zudem ist der von ACS entwickelte und aus Aluminium-Gitterrohrenrahmen bestehende modulare Aufbau erkennbar. Dieser ist sowohl mit der 461er- als auch der 464er-Baureihe kompatibel. Nach Aussage von ACS ermöglicht der sogenannte MSF-Aufbau (Modular Space Frame) es den Nutzern im Feld, den Rüstsatz des Fahrzeuges mit wenigen Schrauben anzupassen. Auch die für den Lufttransport (als Außen- und Innenlast) wichtigen Verzurrösen sind auf dem Bild deutlich sichtbar.

Der „neue“ Enok AB ist genauso wie der Caracal – für den jedoch Rheinmetall die Federführung hat – mit einem Sechszylinder-183-kW-Dieselmotor (249 PS) Euro 3 ausgestattet, welcher das Fahrzeug auf bis zu 140 km/h beschleunigen kann und ein Drehmoment von 600 Nm entwickelt. Mit 4,35 m Länge, 1,81 m Breite und 1,85 m Höhe zählt das Fahrzeug zu den kompaktesten Plattformen seiner Klasse. In Verbindung mit dem 4×4-Allradantrieb verfügt das System über eine hohe Geländegängigkeit, die es dem Fahrzeug erlaubt, Steigungen von bis zu 60 Prozent zu erklimmen. Die Kletterfähigkeit beträgt 33 Zentimeter, die Grabenüberschreitfähigkeit 50 Zentimeter.

Waldemar Geiger