Anzeige

Schützenpanzer Puma wird für 370 Mio EUR aufgerüstet

Anzeige

Die Projekt System & Management GmbH (PSM) – ein paritätisches  Joint Venture von Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall mit Sitz in Kassel – hat  heute nach eigenen Angaben mit dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) vier Verträge im Volumen von rund 370 Mio  EUR zur Modernisierung des Schützenpanzers Puma abgeschlossen.

PSM sei mit einer Sichtmittelanpassung für Turm- und Bedienstände, Ausbildungs- und Logistikanteilen für das Multifunktionale Selbstschutzsystem (MUSS), einer vom Turm unabhängigen Sekundärwaffenanlage (TSWA) und Ausbildungseinrichtungen für die Bedienung des Turms beauftragt worden, teilte das  Unternehmen weiter mit.

Anzeige

Im Bereich der Sichtmittel werden die bisherigen Schwarzweiß-Monitore durch besonders leistungsfähige Farb-Displays ersetzt. Kommandant und Richtschütze erhalten damit eine hochauflösende und detailreiche Darstellung des Umfeldes. Ein neuer Infrarot-Scheinwerfer am Heck verbessere zudem die Nachtsichtfähigkeit des Kraftfahrers, schreibt PSM in seiner Mitteilung.

Anzeige

Für das Soft-Kill-Selbstverteidigungssystem MUSS, das den Schützenpanzer vor Lenkflugkörpern schützt, wurden nach Angaben von PSM die Anteile Ausbildung und Logistik beauftragt.

Musterintegration der TSWA beauftragt

Bei der TSWA handelt es sich um eine unbemannte Waffenstation, die am Heck des Fahrzeuges montiert wird und von der Besatzung fernbedient werden kann. Bedrohungen sollen mit diesem Waffensystem unabhängig von der Hauptwaffe auch im nächsten Umfeld abgewehrt werden. Die TSWA verschießt letale und nichtletale Munition im Kaliber 40mm auf einer Distanz von bis zu 400 Metern. Das BAAINBw habe den Auftrag zur Musterintegration, die Serienreifmachung sowie die Herstellung von drei TSWA-Prototypen in Auftrag gegeben, heißt  es weiter. Die eigentliche Serienbeauftragung sei für das Jahr 2023 vorgesehen.

Ein weiterer Auftrag enthält neue Ausbildungsmittel für die Bediener des Puma-Turms. Separate Turmtrainingsanlagen, die jeweils aus einem Serienturm und dem oberen Wannensegment bestehen, sollen künftig die Ausbildung der Kommandanten und der Richtschützen unabhängig vom Fahrzeug ermöglichen. Instandsetzungspersonal könne Wartungs- und Montagearbeiten am Turmtrainer effektiv und realitätsnah üben.

Die Auslieferung der Turmtrainer soll laut PSM im Zeitraum 2019 bis 2023 erfolgen. Beauftragt wurden demnach die Bereitstellung von elf neuen Turmtrainingsanlagen sowie die Anpassung eines bereits vorhandenen Turmtrainers. Wie PSM weiter schreibt, sollen alle Panzergrenadierstandorte sowie die Ausbildungszentren der Bundeswehr in Aachen und Munster mit Puma-Schützenpanzern ausgestattet werden.
lah/12/12.7.2017