Die Saab Deutschland GmbH hat am gestrigen Mittwoch eine neue Niederlassung mit über 100 Arbeitsplätzen am Standort Bremen eröffnet. Der Schwerpunkt des Standortes liegt auf der Systemintegration von Kampfschiffen und der Entwicklung von Führungs- und Waffeneinsatzsystemen (FüWES) für die deutsche Marine und deutsche Werften.
„Mit Bremen als unserem sechsten Standort in Deutschland führen wir unsere strategische Ausrichtung auf den Marinebereich fort. Unsere Entscheidung, Bremen als neuen Standort zu wählen, war bewusst und zielgerichtet – in unmittelbarer Nähe zur Deutschen Marine und zu deutschen Werften und inmitten eines florierenden Hochtechnologiestandorts“, sagte Anders Sjöberg, CEO von Saab Deutschland, vor zahlreichen Gästen bei der feierlichen Eröffnung der Niederlassung. Es betonte, dass es das Zeil seines Unternehmens sei, Deutschlands heimische Fähigkeiten im Schlüsseltechnologiebereich Marineschiffbau zu stärken.
„Ein besonderer Aspekt dieses neuen Standortes ist der Wiederaufbau einer entscheidenden Fähigkeit in Deutschland: die Entwicklung von Führungs- und Waffeneinsatzsystemen. Mit dieser Wiederbelebung stärken wir die nationale Souveränität Deutschlands und wir stellen sicher, dass das System keine Black Box ist. Die Deutsche Marine behält die volle Kontrolle über das System und profitiert von größtmöglicher Transparenz und Anpassungsfähigkeit“, betonte Sjöberg. Durch einen Technologietransfer bringe Saab sein Führungs- und Waffeneinsatzsystem 9LV nach Deutschland und werde es in enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Marine weiterentwickeln.
Saab startet in Bremen nach eigenen Angaben mit 25 hochqualifizierten Mitarbeitern. Langfristig soll das Personal auf mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufgestockt werden. Das Unternehmen verfügt dazu über fast 1.700 Quadratmeter Fläche auf drei Etagen eines neu gebauten Bürohauses. Der Schwerpunkt am neuen Standort liegt auf Softwareentwicklung und Systemengineering für das Führungs- und Waffeneinsatzsystem 9LV. Sjöberg kündigte überdies an, auch Projekte im Bereich Space von Bremen aus zu starten.
Der Ursprung dieser Standortwahl liegt nach Angaben von Saab in der Beteiligung als herstellerunabhängiger Systemintegrator an der Modernisierung der Fregatten der Brandenburg-Klasse. „Unser Vertrag von 2021 zur Modernisierung mit neuen Schiffsradaren und dem fortschrittlichen Führungs- und Waffeneinsatzsystem 9LV ist nur der Anfang“, sagte Sjöberg. Sein Unternehmen wolle in Zukunft eng mit Hochschulen und Forschungsinstituten zusammenarbeiten.
Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte wies in seinem Grußwort darauf hin, dass die Hansestadt als Standort für IT und bei der Ausbildung von IT-Fachpersonal einen der vorderen Plätze in Deutschland einnimmt. Etwa 1,7 Prozent des bremischen Bruttoinlandsproduktes werde von der Verteidigungsindustrie erwirtschaftet, sagte er. Dies sei ebenfalls ein Spitzenplatz unter den Bundesländern.
lah