Anzeige

RCT30 – Ukraine erhält Boxer-Radschützenpanzer von KNDS Deutschland

Waldemar Geiger

Anzeige

Die ukrainischen Streitkräfte werden offenbar Boxer-Radschützenpanzer vom Typ RCT30 von KNDS Deutschland erhalten. Dies geht aus einem heutigen Statement des CEOs von KNDS Deutschland, Ralf Ketzel, im Rahmen des Rolloutes der ersten RCH-155-Radhaubitze in Kassel hervor. Zudem sprach der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev in seiner Dankesrede in Kassel an, dass die Radhaubitze RCH 155 zwar das erste Gefechtsfahrzeug der ukrainischen Streitkräfte sein wird, was auf Basis des Boxers realisiert wird, er erklärte aber auch, dass man ein weiteres, als „Kommandobegleitfahrzeug“ bezeichnetes Boxersystem erhalten werde, welches über eine 30-mm-Bewaffnung verfügen wird. Wie viele Radschützenpanzer insgesamt an die Ukraine gehen werden, ist bis dato unbekannt.

Auch die Bundeswehr beabsichtigt, rund 150 Systeme dieses Typs zu beschaffen, um damit die Grenadiere der neu in Aufstellung befindlichen Kräftekategorie „Mittlere Kräfte“ auszustatten. Daneben planen auch die Niederlande die Beschaffung von 72 RCT30-Radschützenpanzern, hartpunkt berichtete.

Anzeige

Bei dem RCT30, auch bekannt unter dem Namen „PuBo“ (kurz für Puma Boxer) bzw. durch einzelne auch als „Puma, Rad“ bezeichnet, handelt es sich um einen Boxer mit dem gleichen unbemannten Turm wie er beim Schützenpanzer Puma zum Einsatz kommt.

Anzeige

Das Boxer RCT30-Missionsmodul kombiniert einen unbemannten Maschinenkanonenturm von KNDS Deutschland mit dem einsatzbewährten Boxer-Fahrmodul von ARTEC – einem Joint Venture von Rheinmetall und KNDS Deutschland. Die Bewaffnung des Systems besteht aus einer stabilisierten MK 30-2/ABM-Maschinenkanone im Kaliber 30 x 173 mm von Rheinmetall, die eine zielgenaue Bekämpfung von fahrenden Zielen aus dem Stand und aus der Fahrt ermöglicht.

Im Licht der zunehmenden Drohnenbedrohung und der damit notwenigen Drohnenabwehr, welche damit befassten Experten zufolge mehrschichtig aufgebaut sein muss, hat KNDS Deutschland den RCT30 weiterentwickelt, so dass dieser einen signifikanten Beitrag zum Selbstschutz des Fahrzeuges und der im Umkreis befindlichen Soldaten vor Kleinstdrohnen beitragen kann, hartpunkt berichtete.

Zudem bietet das Fahrzeug einen Kampfraum, in den bis zu sechs voll ausgerüstete Infanteristen Platz finden. Die ukrainische Bezeichnung als „Kommandobegleitfahrzeug“ könnte jedoch darauf hindeuten, dass die RCT30 nicht als Radschützenpanzer eingesetzt werden, sondern unter Umständen zur Drohnenabwehr der RCH 155 Radhaubitzen dienen werden.

Update 14. Januar 2025: Der heute aktualisierten Liste der Bundesregierung zufolge werden insgesamt 9 als „AiTO30 FDC (Radschützenpanzer RCT-30 mit mobiler Feuerleitstelle)“ bezeichnete Systeme an die Ukraine geliefert.

Waldemar Geiger