Die polnischen Streitkräfte haben beim einheimischen Handwaffenspezialisten Fabryka Broni Radom ein umfangreiches Handwaffenpaket bestellt. Dies gab das zum PGZ-Konzern gehörende Unternehmen am 19. Dezember in einer Pressemitteilung bekannt. Der Vertrag im Wert von 1 Milliarde Złoty (knapp 230 Millionen Euro) umfasst neben dem Sturmgewehr MSBS GROT auch 40-mm-Granatenwerfer und Dienstpistolen des Typs VIS-100.
Die gezeichnete Vereinbarung beinhaltet die Lieferung von 45.000 Gewehren MSBS GROT C16 FB-A2 im Kaliber 5,56 x 45 mm sowie 13.000 Selbstladepistolen des Typs VIS 100 im Kaliber 9 x 19 mm. Interessanterweise wird der Typ der 1.300 Granatwerfer, welche am GROT-Sturmgewehr montiert werden können, nicht genannt. Es ist aber davon auszugehen, dass es sich um den angepassten GPBO-40-Werfer des ebenfalls zum PGZ-Konzern gehörenden Herstellers Zakłady Metalowe Dezamet handelt, da diese Waffe bereits eingeführt ist. Die Erfüllung des Vertrages soll laut Mitteilung bis Ende September 2029 abgeschlossen werden.
Seweryn Figurski, Vorstandsvorsitzender von Fabryka Broni, äußerte am Rande der Vertragsunterzeichnung die Intention, dass im Laufe des Kontrakts ein Typenwechsel durchgeführt werden kann. Mit dem Gewehr MSBS GROT C16 FB-A3 steht der Nachfolger der A2- Version bereits in den Startlöchern und werde in naher Zukunft vollumfänglich zertifiziert sein. Da eine Bestellung jedoch nur für eine vollständig zugelassene Waffe platziert werden kann, erfolgte die aktuelle Bestellung vorerst für das ältere und bereits eingeführte Muster.
Die A3-Version wurde vom Hersteller Ende Juni vorgestellt. Bei den Modifikationen flossen neben dem Wünschen der polnischen Streitkräfte auch Gefechtserfahrungen der ukrainischen Streitkräfte, welche die A2 Version nutzen, ein. Augenscheinlichster Unterschied zum Vorgänger ist dabei die Gewichtsreduktion von 300 g bei einer Rohrlänge von 16 Zoll (ca. 41 cm).
Der Vertrag sieht der Mitteilung zufolge auch eine weitere optional abrufbare Menge von 22.900 Gewehren, 7.400 Pistolen und 500 Granatwerfern vor. Diese Optionsmenge im maximalen Wert von 363 Millionen Złoty (85,2 Millionen Euro) soll im Falle einer Bestellung in den Jahren 2027 bis 2028 geliefert werden. Möglich wird diese Mengensteigerung dem Vorstandsmitglied von Fabryka Broni, Jakub Półba, zufolge durch die Kapazitätssteigerung im Fertigungswerk in Radom. Diese betrage in Relation zum Vorjahr 62,5 Prozent.
Kristóf Nagy