Das Sultanat Oman ist einem Bericht von „Spiegel online“ zufolge an einem Panzergeschäft mit dem deutschen Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann (KMW) interessiert. Dem Artikel zufolge geht es um die Lieferung von mehr als 70 Panzern des Typs Leopard im Volumen von etwa zwei Mrd EUR. Spiegel online schreibt, dass der Oman neben KMW auch einen türkischen Hersteller eingeladen hat, sich um den Auftrag zu bewerben.
Die türkische Firma Otokar entwickelt gegenwärtig auf Basis einer südkoreanischen Lizenz den Kampfpanzer Altay. Allerdings gab es immer wieder Probleme mit dem Kettenfahrzeug. Erst im Oktober wurde bekannt, dass sich die Türken bei der Entwicklung des Motors Unterstützung von der österreichischen Firma AVL List holen müssen.
Für die Lieferung eines Leopard 2 zu Testzwecken in den Oman erteilte der Bundessicherheitsrat offenbar kürzlich eine vorübergehende Ausfuhrgenehmigung. Nach Aussagen des für die Exportgenehmigung zuständigen Bundeswirtschaftsministeriums werde damit allerdings keine zukünftige Genehmigung für weitere Panzerlieferungen präjudiziert. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hatte erst kürzlich betont, dass er einem ähnlichen Geschäft mit Katar – dorthin liefert KMW über 60 Leopard 2 und zwei Dutzend Panzerhaubitzen 2000 – heute nicht mehr zustimmen würde. Presseberichten zufolge hat der Bundessicherheitsrat jedoch kürzlich die Lieferung von Kleinwaffen an den Oman gebilligt. Dazu zählen den Angaben zufolge unter anderem 1.600 Sturmgewehre. Das Gesamtvolumen des Auftrags lag demnach bei 3,14 Mio EUR.
Die Armee des Oman setzt neben Großbritannien als einziges Land den britischen Kampfpanzer Challenger 2 ein. Das Fahrzeug ist jedoch in die Jahre gekommen und Experten rechnen mit Beschaffungsproblemen bei der Munition für die gezogene Kanone. Die meisten modernen Panzer nutzen eine Glattrohrkanone. Der Hersteller KMW war am Freitag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
lah/12/13.11.2015
Die englische Version des Artikels ist am 13.11.2015 auf www.defensenews.com erschienen