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Maritime Airborne Warfare System – Joint Venture mit zweiter nationaler Ergänzungsstudie beauftragt

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Die German MAWS GbR – ein Joint Venture bestehend aus der ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH, Hensoldt Sensors GmbH und Diehl Defence GmbH & Co. KG – hat am 25. April den Auftrag für die zweite nationale Ergänzungsstudie für das deutsch-französische Vorhaben Maritime Airborne Warfare System (MAWS) erhalten. Wie die ESG in einer Mitteilung schreibt, verfolgt MAWS den Ansatz eines System of Systems für die vernetzte Seefernaufklärung, U-Boot-Jagd und Seezielbekämpfung.

Diese Aufgaben sollen mittels bemannter und unbemannter Plattformen im Verbund mit Bodenstationen wahrgenommen werden. Maßgeblich seien dazu Datenlinks zur Vernetzung sowie eine mittels Künstlicher Intelligenz (KI) arbeitende Cloud-Lösung, die zur Analyse der gewonnenen Sensordaten verwendet werden soll. Da bislang keine 25-Millionen-Vorlage für das Projekt dem Bundestag zugeleitet wurde, dürfte das Finanzvolumen der Studie unter diesem Schwellenwert liegen. Gut informierte Kreise gehen von einer Laufzeit von etwa drei Jahren aus.

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Laut Mitteilung umfasst die Studie die Ausarbeitung konkreter Lösungsvorschläge für die deutschen Marineflieger (Analysephase Teil II, CPM-Prozess des BMVg) in Ergänzung zur Interimslösung Boeing P-8A Poseidon. Die Lösungsvorschläge konzentrieren sich den Angaben zufolge auf die Ausarbeitung von MAWS mit bemannten und unbemannten Luftfahrzeugen (UAV) als Trägerplattform sowie auf die Bodenstationen.

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Beobachter gehen davon aus, dass als unbemannte Trägerplattformen die Heron TP des israelischen Herstellers IAI, die MQ-9B SeaGuardian von General Atomics Aeronautical Systems sowie die Eurodrohne von Airbus Defence and Space in Frage kommen. Während sich letztere noch in der Entwicklung befindet, sollen die ersten beiden Drohnen-Typen dem Vernehmen nach noch in diesem Jahr im deutschen Luftraum getestet werden. Da jedoch weder die unbemannten noch die bemannten Luftfahrzeuge für MAWS feststehen, dürfte eine plattformunabhängige Datenlink-Lösung erforderlich sein.

Ein weiterer Schwerpunkt der Studie sei die Vernetzung und Datenverarbeitung der verschiedenen Assets und Bodenstationen, schreibt die ESG. Zu diesem Zweck soll eine „Maritime Warfare Cloud“ konzipiert werden, um Informationsautonomie und Datensouveränität zu garantieren. Ein Kernelement ist dabei die Gewinnung von Informationshoheit aus Teilinformationen mittels speziell dafür erstellter Software zur Datengewinnung und Analyse mittels Künstlicher Intelligenz, wie die ESG schreibt. Da die Cloud Sensordaten verarbeite und im gesamten Systemverbund verfügbar mache, werde sie ein wesentlicher Bestandteil im MAWS sein. Durch die Erkennung der großen Datenmengen werde sie damit deutlich mehr als ein einfacher Datenspeicher sein, heißt es in der Mitteilung.
lah