Die Deutsche Marine soll Mitte des Jahrhunderts seegestützte Multi-Domain-Kampfverbände aufbauen. Dafür erhält sie unter anderem zwei sogenannte Flugdeckfregatten, die in der Lage sind, die schiffgestützte Variante des im Rahmen von FCAS zulaufenden Next Generation Fighters aufzunehmen. Wie Konteradmiral A. Scherz, Leiter der neu eingerichteten Task Force Flugdeckfregatte im Marinekommando, gegenüber hartpunkt bestätigt hat, hat sich die als „Küstenmafia“ bekannte überparteiliche Gruppierung von Bundestagspolitikern mit Werftenstandorten in den Wahlkreisen durchgesetzt, so dass der Haushaltsausschuss in den kommenden Sitzungen entsprechende Verpflichtungsermächtigungen für die Beschaffung der Schiffe erteilen wird.
Absicht ist es demnach, zwei rund 75.000 Tonnen verdrängende Flugdeckfregatten des zukünftigen französischen Typs Porte-avions de nouvelle génération (PANG) zu beschaffen, welche jedoch durch eine Arbeitsgemeinschaft aller deutschen Marinewerften gebaut werden sollen. Unklar ist hingegen noch, über welche Antriebsart die deutschen Schiffe verfügen werden. „In der aktuellen politischen Konstellation ist der für die französischen PANG vorgesehene Nuklearantrieb einfach nicht drin“, so H. Münchhausen, Sprecher der ARGE PANG, gegenüber hartpunkt.
Die Klassifizierung als Flugdeckfregatte mag auf den ersten Blick verwundern, folgt aber sowohl politischen als auch militärischen Notwendigkeiten. So ist es der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen eines geheimen Zusatzprotokolls des 2+4-Vertrages untersagt, Flugzeugträger zu besitzen. Scherz zufolge haben findige Juristen des BMVg jedoch ein rechtliches Schlupfloch gefunden, wonach das Zusatzprotokoll nur Bezeichnungen der Schiffsklasse aufführt, nicht jedoch die Tonnage. „Durch Klassifizierung der Schiffe als Flugdeckfregatte umgehen wir dieses Problem ganz einfach“, so der Admiral. „Zudem lösen wir dadurch auch ein Kommunikationsproblem der Marine“, ergänzt Krokettenkapitän M. Parger, wehrübender Sprecher im Marinekommando. „Träger frisst Flotte, hat die Marine schließlich über Jahre gegen die Anschaffung von Flugzeugträgern argumentiert.“
Unstimmigkeiten gibt es dem Sprecher zufolge hingegen bei der Benennung der zwei Flugdeckfregatten. Favoriten für die Namen sind derzeit „Konstanz“ und „Friedrichshafen“, nämlich der Geburtsort und die Wirkungsstätte des Grafen Zeppelin. Erstens sollen auf jedem der Schiffe je zwei neue Staffeln des neu gebildeten Marinefliegergeschwaders Graf Zeppelin eingeschifft werden. Zweitens soll der Betrieb der Flugdeckfregatten nach dem Vorbild der Zeppelinspende durch Spenden mitfinanziert werden. Es regt sich aber Widerstand insbesondere bei der Blue Water Navy, da die Namensgebung mit den Städten am Bodensee Assoziationen mit Süßwassermatrosen weckt.
Neben jeweils einer Flugdeckfregatte werden die zwei seegestützten Multi-Domain-Kampfverbände (MDK) über weitere zusätzliche Fähigkeiten verfügen. So sollen auch jeweils zwei U-Boote des Typs U212 CD, dafür müssen zwei zusätzliche U-Boote beschafft werden, und ein Flottendiensboot der Klasse 424 Teil des Verbandes sein. F127 Fregatten sollen die Luftverteidigung übernehmen, wogegen die F126 für die Überwasserkriegsführung vorgesehen sind. Die Rolle der U-Boot-Abwehr übernehmen die U-Boote im Verbund mit Helikoptern und Flugzeugen der Flugdeckfregatten sowie kampfwertgesteigerten F125-Fregatten. Die als besonders leise geltenden Schiffe sollen hierfür nachträglich mit Schleppsonaren ausgerüstet werden. Die infanteristische Landkomponenten der MDK wird durch Kräfte des Seebataillons gestellt, wohingegen gepanzerte Kräfte aus einer neu aufgestellten Heeresbrigade kommen werden. Diese Brigade der neuen Kategorie „Amphibische Kräfte“ wird gänzlich mit amphibischen Gefechtsfahrzeugen ausgestattet sein, die über eine hohe Durchsetzungskraft verfügen. Der als Küstenjägerbrigade 44 bezeichnete Großverband setzt sich aus zwei Regimentern zusammen, die je über zwei Kompanien amphibischer Radschützenpanzer, einer Kompanie amphibischer 120mm-Waffenträger sowie mehrerer Kampf-, Einsatz und Führungsunterstützungskompanien verfügen werden. Den Transport der Landkomponenten übernehmen neu anzuschaffende Landungsschiffe.
Waldemar Geiger
Diese Meldung ist, wie die Meisten bereits geahnt haben, ein Aprilscherz.