Die Bundeswehr soll 20 weitere Eurofighter erhalten. Den Kauf dieser Systeme hat der damalige Bundeskanzler Olaf Scholz vor etwa einem Jahr auf der Luftfahrtausstellung ILA in Berlin angekündigt. Dem Vernehmen nach soll eine entsprechende 25-Mio-Vorlage für die Billigung der Beschaffung nach der Sommerpause an die dafür zuständigen Ausschüsse des Bundestages übermittelt werden. Auch der CEO der Eurofighter GmbH erwartet den Zuschlag nach der Sommerpause, wie Jorge Tamarit Degenhardt am Mittwoch vor Journalisten auf der Paris Air Show sagte.
Interessant in diesem Zusammenhang ist die Auswahl des Selbstschutzsystems. Im Gegensatz zu den derzeit in Nutzung befindlichen Eurofightern der Luftwaffe werden sie offenbar nicht mit dem Defensive Aids Sub-System (DASS) ausgerüstet.
Dem Vernehmen nach sollen die 20 neuen Maschinen mit dem Selbstschutzsystem Arexis von Saab ausgestattet werden. Die Arexis-Sensorsuite für Electronic Warfare ist bereits für die 15 für den Elektronischen Kampf (EK) vorgesehenen Eurofighter der Luftwaffe vorgesehen. Für die Integration ist ein Eingriff in die Flugzeug-Struktur erforderlich.
Arexis ist laut Hersteller eine bewährte EW-Suite für Kampfflugzeuge mit den neuesten Sensor- und Selbstschutzfähigkeiten. Sie sei modular aufgebaut und könne an nahezu jede moderne Plattform angepasst werden. Saab wird bei dem Vorhaben zur Ausstattung der EK-Eurofighter von Helsing, seinem strategischen Partner im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI), unterstützt. Arexis ermögliche es dem Nutzer, Radarsender in komplexen und überfüllten elektromagnetischen Umgebungen zu erkennen, zu lokalisieren und zu identifizieren.
Lars Hoffmann