Die Luftstreitkräfte der Republik Korea (ROKAF) werden ihr neues Kampfflugzeug KF-21 Boromae mit Luft-Luft-Flugkörpern großer Reichweite des Typs Meteor ausstatten. Wie Hersteller MBDA in einer Mitteilung schreibt, wurde die Hauptfertigungsphase in Auftrag gegeben. Damit solle sichergestellt werden, dass die koreanische Luftwaffe ihre ersten einsatzfähigen Meteor-Flugkörper rechtzeitig vor der Indienststellung der KF-21 erhalte. Presseberichten zufolge ist die Indienststellung für 2026 vorgesehen.
Die ROKAF werde von einem gemeinsamen Meteor-Bestand für die KF-21 und die F-35 profitieren, da beide den für die Mitführung im internen Bombenschacht entwickelten Meteor verwenden werden, schreibt MBDA.
Die Integration von Meteor in eine neue Plattform sei eine komplexe Aufgabe, die die Beherrschung zahlreicher technischer Fähigkeiten erfordere, darunter Aerodynamik, Maschinenbau, Radar, Datenübertragung und Softwaretechnik. Eine weitere Voraussetzung sei eine enge Partnerschaft zwischen den Raketen- und Flugzeugherstellern MBDA und Korea Aerospace Industries (KAI) sowie der koreanischen Defense Acquisition Program Administration (DAPA).
Dank des multinationalen Modells von MBDA und der umfassenden Erfahrung in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit sowie des hervorragenden technischen und terminlichen Managements von KAI habe sich die Partnerschaft als erfolgreich herausgestellt.
Die gemeinsame Arbeit war laut Mitteilung so eng, dass die KF-21 bei ihrem Erstflug im Juli 2022 mit vier Meteor-Raketen bestückt war – eine bisher unerreichte Leistung. Die Partnerschaft machte laut MBDA weiterhin rasche Fortschritte und führte 2023 zu Abwurftests, die Anfang 2024 in einer Reihe erfolgreicher Abschussversuche gipfelten und die Leistungsfähigkeit der Meteor auf der KF-21 bestätigten.
Erstmals Meteor von Bundeswehr-Eurofighter verschossen
Auch bei der Bundeswehr macht die Integration des Flugkörpers Meteor in den Eurofighter Fortschritte. So meldete die Luftwaffe Anfang des Monats den ersten scharfen Schuss des Lenkflugkörpers von einem Eurofighter im schottischen Lossiemouth. In Zukunft soll der Meteor den Waffenmix im Luft-Luft-Bereich, der bislang aus den Flugkörpern Iris-T für die kurze Reichweite und AMRAMM für die mittlere Reichweite besteht, ergänzen. Der Bundeswehr zufolge hat der Meteor eine Reichweite bis 200 km. Bereits Mitte November hatte überdies der Haushaltsausschuss des Bundestages die Beschaffung eines dritten Loses Meteor für 520 Millionen Euro gebilligt.
Meteor ist laut Hersteller der fortschrittlichste Luft-Luft-Flugkörper, der sich im Einsatz befindet. Sein einzigartiges Staustrahltriebwerk verleihe ihm eine größere Reichweite und Leistung als jedem anderen vergleichbaren Flugkörper. Das Triebwerk wird von der MBDA-Deutschland-Tochter Bayern-Chemie in Aschau am Inn hergestellt.
Während andere Flugkörper während des größten Teils ihres Fluges ohne Antrieb gleiten und dabei langsamer werden und an Manövrierfähigkeit verlieren, treibt das Staustrahltriebwerk der Meteor den Flugkörper während des gesamten Fluges bis zum Ziel an.
lah