Die beiden Unternehmen Kongsberg und ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) haben am heutigen Dienstag wie angekündigt ein Joint Venture für die gemeinsame Entwicklung von Führungs- und Waffeneinsatzsystemen gegründet. Wie Kongsberg mitteilte, wird das Gemeinschaftsunternehmen kta Naval Systems heißen und als exklusiver Lieferant für U-Boote von TKMS so genannte Combat Systems entwickeln, produzieren und unterhalten.
kta Naval Systems wird seinen Hauptsitz in der norwegischen Stadt Kongsberg und eine weitere Niederlassung in Bremen haben. Den Angaben zufolge liegen 50 Prozent der Anteile bei Kongsberg, die restlichen 50 Prozent bei TKMS und seiner hundertprozentigen Tochter Atlas Elektronik. Als Geschäftsführerin werde Kathrin Rohloff, die von TKMS komme, kta Naval Systems leiten, erläuterte ein Kongsberg-Sprecher. Das Unternehmen soll das Combat System für die neuen norwegisch-deutschen U-Boote der Klasse 212 CD sowie alle zukünftig von TKMS gebauten U-Boote liefern. Dem Vernehmen nach wird das Joint Venture zunächst 16 bis 18 Mitarbeiter haben, deren Zahl jedoch aufgestockt werden soll.
Gegenwärtig arbeiten TKMS und seine Partner an einem Angebot für die vier norwegischen und zwei deutschen Boote. Der Bauvertrag dazu soll laut gegenwärtiger Planung 2019 geschlossen werden, die Lieferung dann Mitte der kommenden Dekade starten. Nach Einschätzung von TKMS-Chef Rolf Wirtz stärkt das Joint Venture die Position des deutschen U-Boot-Bauers, weil neben den beiden Unternehmen auch zwei Länder hinter dem gemeinsamen Bauprogramm stünden.
Kongsberg konnte am heutigen Dienstag noch mit einer weiteren positiven Nachricht für sein Geschäft aufwarten: Das Unternehmen wird nach eigenen Angaben für 77 Mio USD das Luftverteidigungssystem NASAMS nach Indonesien liefern. Der Auftrag beinhalte ein vollständiges System mit Kommandozentrale, Radaren, Startern, Funkgeräten sowie einem Service-Paket. Die zugehörigen Lenkwaffen des Typs AMRAAM würden dagegen in einem separaten Government-to-Government-Geschäft in den USA beschafft, hieß es weiter.
lah/12/31.12.2017