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Kalaschnikow zeigt neue Optiken für russische MANPADS

Kristóf Nagy

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Der zum Kalaschnikow-Konzern gehörende Optronikspezialist LOMO hat zwei neue Visiere für schultergestützte Flugabwehrsysteme, auch bekannt als MANPADS (Man-Portable Air-Defense Systems), vorgestellt. Dies gab der Kalaschnikow-Konzern Mitte Juni über seine Kanäle in den sozialen Medien bekannt. Laut dem Hersteller können die beiden Optiken auf einer Reihe eingeführter Systeme russischer Bauart montiert werden.

Der Mitteilung zufolge sollen die beiden Optiken mit der Bezeichnung 1PN146 und 1OP84 die in den russischen Streitkräften eingeführten MANPADS dazu befähigen eine breite Palette an Flugzielen auf vergleichsweise große Entfernung und vollkommen passiven, ohne die Nutzung weiterer, unterstützender Sensorik aufzuklären und zu verfolgen. Dabei benennt der Hersteller neben Drohnen und Marschflugkörpern auch explizit die Flugzeugtypen F-15, F-16, F-22, F-35 und interessanterweise auch A-10A in der Mitteilung.

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Laut LOMO ist das Nachtsichtvisier 1PN146 für die Erkennung und Verfolgung von Flugzielen bei Tag und Nacht konzipiert. Das Gewicht der Optik beträgt Herstellerangaben zufolge nicht mehr als 1,55 kg. Der Betriebstemperaturbereich soll zwischen -50 und +55°C liegen. Das Hochfahren des Gerätes bis zur vollen Einsatzbereitschaft beträgt Herstellerangaben zufolge maximal 60 Sekunden, dies deutet darauf hin, dass das System mittels eines gekühlten Wärmebildsensors arbeitet.

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Das optische Tagessichtgerät 1OP84 dient zum Erkennen, Erfassen und Verfolgen von Flugzielen bei Tageslicht. Das Gewicht des Visiers beträgt Herstellerangaben zufolge nicht mehr als 1 kg. Die Härtung gegen Umwelteinflüsse und die Betriebstemperaturbereiche seien analog zu der Nachtsichtoptik.

Die vom Hersteller angegebenen Aufklärungs- und Zielverfolgungsentfernungen von mindestens 6.000 m für Drohnen der MALE-Klasse sowie Marschflugkörper und sogar 9.000 m für Kampfflugzeuge der fünften Generation ist sicherlich als überaus optimistisch und vermutlich unter absoluten Idealbedingungen zu werten. Dennoch scheinen die russischen Streitkräfte einen Bedarf an beiden Systemen zu signalisieren. Laut Mitteilung sei die Erprobung der Optiken durch die Streitkräfte abgeschlossen und ein Beginn der Serienproduktion noch in diesem Jahr geplant.

Das LOMO (Leningradskoye Optiko-Mechanicheskoe Obyedinenie) ist ein russisches Unternehmen, das optische und optronische Geräte sowie Systeme für zivile und zunehmend auch militärische Anwendungen produziert. Seit 2013 ist der Traditionshersteller mit 100 Jahren Geschichte eine Tochtergesellschaft des Kalaschnikow-Konzerns und wird von diesem geleitet.

Kristóf Nagy