Die Bundeswehr denkt offenbar daran, das in Israel entwickelte Schutzsystem Trophy für einen Teil der deutschen Leopard-Kampfpanzer zu beschaffen. Wie es aus guten informierten Kreisen heißt, soll womöglich eine Panzerkompanie mit dem abstandsaktiven System ausgestattet werden. Trophy soll in der Lage sein, anfliegende Panzerfäuste und Lenkflugkörper abzuwehren.
Dem Vernehmen nach will die Bundeswehr Leoparden, die für so genannte VJTF 2023 vorgesehenen sind, mit der israelischen Technologie ausrüsten. Wie es heißt, sollen zunächst drei Systeme vom Hersteller Rafael geliefert werden. Diese müssten dann beim Panzerbauer KMW in die Fahrzeuge integriert und bis Ende kommenden Jahres zusammen mit der Bundeswehr getestet werden. Weder Rafael noch KMW wollten sich zu dem Projekt äußern. Presseberichten zufolge wollen auch die US-Streitkräfte Trophy für ihre M1-Kampfpanzer verwenden.
Bei Rüstungsvorhaben im Zusammenhang mit der VJTF gilt in der Regel das Jahr 2020 als Zieldatum, zu dem eine Technologie beschaffungsreif sein muss. Andernfalls kann sie nicht mehr rechtzeitig in die Truppe eingeführt und die Soldaten darauf ausgebildet werden.
Den Kreisen zufolge wird der mögliche Kauf von Trophy jedoch keineswegs als Vorfestlegung für weitere Beschaffungen dieses Systems gesehen. So entwickelt auch der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall ein so genanntes Hard-Kill-Schutzsystem mit dem Namen ADS, das bereits der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
lah/30.4.2018