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EIB verdreifacht Finanzierungen für Zulieferer der Rüstungsindustrie

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Die Europäische Investitionsbank (EIB) verdreifacht ihr Finanzierungsprogramm für europäische Verteidigungszulieferer auf drei Milliarden Euro. Die Mittel werden über Finanzpartner vergeben und sollen die Sicherheit in Europa stärken, wie die Bank in einer Mitteilung schreibt. Über eine erste Vereinbarung unter dem Programm stelle die EIB der Deutschen Bank langfristige Mittel für Sicherheits- und Verteidigungsprojekte bereit, heißt es weiter.

Mit der Erhöhung ihres Finanzierungsvolumens zielt die EIB auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die eine wichtige Säule der europäischen Verteidigungsindustrie sind. Im Rahmen einer Partnerschaft mit der Deutschen Bank vergibt sie einen Kredit über 500 Millionen Euro an das Institut. Damit ermöglicht sie nach eigenen Angaben Finanzierungen von insgesamt einer Milliarde Euro für Investitionen und Betriebskapital von KMU in der Lieferkette des europäischen Sicherheits- und Verteidigungssektors sowie für militärische und polizeiliche Infrastruktur, etwa Schulungseinrichtungen für Militärangehörige.

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Die neue Partnerschaft wurde heute von der Präsidentin der EIB-Gruppe Nadia Calviño auf dem European Defence and Security Summit in Brüssel bekannt gegeben.  „Die Stärkung der europäischen Sicherheit und Verteidigung ist wesentlicher Teil unseres Auftrags, deshalb bauen wir unsere Finanzierung auf ein Rekordvolumen aus. Über weitergeleitete Kredite und Partnerschaften mit Banken in der EU stellen wir sicher, dass die Zulieferer der Verteidigungsindustrie die Finanzierungen erhalten, die sie brauchen“, sagte Calviño.

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Im Dezember 2024 genehmigte die EIB ihr europaweites Kreditprogramm für Sicherheit und Verteidigung im Volumen von einer Milliarde Euro. Die Verdreifachung des Volumens spiegele ein außerordentlich starkes Interesse vonseiten europäischer Geschäftsbanken wider, mithilfe von EIB-Mitteln Liquidität für Investitionen im Sektor freizusetzen, schreibt die EIB. Die Zusammenarbeit mit der Deutschen Bank bei der Verteidigungsfinanzierung sei die erste Vereinbarung mit einer Geschäftsbank im Rahmen des erweiterten EIB-Programms. Weitere Partnerschaften dürften in Kürze folgen.

Vergangene Woche wurde bereits eine Vereinbarung mit den nationalen Förderbanken Frankreichs, Deutschlands, Italiens, Polens und Spaniens bekannt gegeben. Ziel ist ein gesamteuropäischer Ansatz zur Stärkung von Sicherheit und Verteidigung in Europa. Bei der Zusammenarbeit der EIB mit den fünf langfristigen Investoren (Caisse des Depôts, Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), Cassa Depositi e Prestiti (CDP), Bank Gospodarstwa Krajowego (BGK) und Instituto de Crédito Oficial (ICO)) geht es um Investitionen und mögliche gemeinsame Finanzierungen in Bereichen wie Forschung und Entwicklung, Industriekapazitäten und Infrastruktur.

In der EU gibt es laut EIB mehr als 2.500 KMU, die große Industriekonzerne wie Airbus, Thales, Rheinmetall und Leonardo mit wichtigen Bauteilen, Technologien und Dienstleistungen versorgen. Damit seien sie eine Stütze für Wachstum, Beschäftigung und Innovation im Sektor.

Die EIB will mit der Ausweitung ihres verfügbaren Kreditvolumens für diese KMU traditionelle Finanzierungshürden ausräumen, vor denen größere Unternehmen in Europa meist nicht stehen. Die Finanzierung schließt auch Midcap-Unternehmen ein – ein weiteres Segment des EU-Verteidigungssektors, das bei der Finanzierung am Markt Probleme hat.
lah