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Spaniens Regierung unterstützt Rüstungsindustrie

Die spanische Regierung betrachtet die nationale Sicherheits- und Verteidigungsindustrie als einen industriellen Schlüsselsektor des Landes und will diesen weiter stützen. Verteidigungsministerin Margarita Robles sagte während ihres Besuches auf der Rüstungsmesse FEINDEF am Mittwoch in Madrid, dass der Sektor für Technologie, Forschung, Entwicklung, Innovation, Modernität für die Streitkräfte und die Schaffung von Arbeitsplätzen stehe.

Zuvor hatten bei der FEINDEF-Eröffnungsfeier Spaniens Außenminister José Manuel Albares sowie die Ministerin für Industrie, Handel und Tourismus, Maria Reyes Maroto, in ihren Videobotschaften jeweils die Verteidigungs- und Sicherheitsindustrie als Schlüsselbranche für Spaniens Wirtschaft bezeichnet mit einem hohen Potenzial für Dual-Use-Produkte sowie Entwicklungsleistungen. Reyes Maroto kündigte die Fortsetzung der umfangreichen Hilfen für den Sektor an. Ein Fokus liege auf dem Export, sagte die Ministerin.

Ein weiteres Ziel des spanischen Verteidigungsministeriums ist es, die Industrie zu ermutigen, sich stärker europäisch und international auszurichten. Denn alles, was die spanische Industrie verbessere, helfe auch bei der Schaffung von Arbeitsplätzen, sagte Robles. Ein Thema, das auch der

Hohe Vertreter der EU, Josep Borrell, in seiner Videobotschaft ansprach. Er wies auf den neu aufgelegten Europäischen Verteidigungsfonds hin, der die Kooperation von Unternehmen in der Union verbessern und mehr Interoperabilität schaffen soll.

Verteidigungsministerin Robles verbrachte mehr als zwei Stunden bei ihrem Rundgang über die Messe, bei dem sie mehr als zehn Stände besuchte, darunter auch den Stand der Vereinigten Staaten, des diesjährigen Gastlandes. Die USA waren mit zahlreichen Exponaten der eigenen Streitkräfte vor Ort. Die deutsche Industrie dagegen fast nicht vertreten. Eine Ausnahme bildete Rohde & Schwarz mit einem zentralen Stand.

Der Name FEINDEF steht für „Feria Internacional de Defensa y Seguridad“, also Internationale Messe für Verteidigung und Sicherheit. Die vom 3. bis 5. November zum zweiten Mal stattfindende Veranstaltung soll laut Verteidigungsministerium als Referenzmesse und ein internationales Schaufenster für die spanische Verteidigungsindustrie sowie Technologie-, Entwicklungs- und Innovationskapazitäten dienen. So waren auf der Messe auch alle spanischen Teilstreitkräfte sowie das Ministerium vertreten. Daneben haben alle großen spanischen Unternehmen sowie zahlreiche kleine Firmen von der iberischen Halbinsel eigene Stände.

Laut Veranstalter wurden mehr als 300 Aussteller und 70 ausländische Delegationen auf rund 30.000 Quadratmetern in zwei Hallen auf dem Messegelände IFEMA in der Nähe des Madrider Flughafens Barajas erwartet.

Der nationalen Verteidigungsindustrie werden in Spanien ein jährlicher Umsatz von über 5,9 Milliarden Euro und rund 200.000 qualifizierte Arbeitsplätze zugerechnet. Etwa 71 Prozent der Produktion wird exportiert.
lah/3.11.2021

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