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Diehl will Produktion von Iris-T SLM verdoppeln und Raketen für das Artilleriesystem PULS herstellen

Lars Hoffmann

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Der Überlinger Rüstungskonzern Diehl Defence will im laufenden und kommenden Jahr die Produktion des Lenkflugkörpers Iris-T SLM jeweils verdoppeln. Außerdem sei geplant, bis 2026 die Fertigung auszuweiten, um pro Jahr zehn Iris-T-SLM-Feuereinheiten herstellen zu können, sagte Diehl-Defence-CEO Helmut Rauch am Donnerstag vor Journalisten auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung in Berlin.  

2023 habe man den Output der Iris-T SLM bereits verdreifacht. Nach Aussage von Rauch wurden mit der Waffe beim Einsatz in der Ukraine bislang rund 240 Abschüsse erzielt. Man werde in den kommenden drei bis vier Jahren rund eine Milliarde Euro in die Infrastruktur investieren, um die die Produktionsrate für alle Flugkörperklassen und von Munition zu erhöhen, betonte der CEO.

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Womöglich könnte Diehl in Zukunft auch die Herstellung von Artillerieraketen für das System PULS übernehmen. Wie aus Fachkreisen zu vernehmen ist, hat das Unternehmen dazu heute auf der Messe mit dem israelischen Hersteller des Artilleriesystems PULS, Elbit Systems, ein Memorandum of Understanding unterschrieben. Darin ist soll geregelt sein, dass Diehl verschiedene im PULS genutzte Raketentypen herstellen könnte, sollte sich die Bundeswehr für die Einführung des Systems entscheiden. Gegenwärtig ist geplant, zunächst fünf Raketenartilleriesysteme als Ersatz für die abgegebenen MARS II zu erwerben.

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Diehl arbeitet überdies an der Entwicklung der Iris-T SLX, einem Boden-Luft-Flugkörper, der in der Leistungsklasse oberhalb der Iris-T SLM mit einer Reichweite von 80 Kilometern und einem Höhenabdeckung bis 30 Kilometern liegen soll. Dem Unternehmen zufolge soll die Waffe in etwa vier Jahren einsatzbereit sein.

Gegenwärtig weise der Flugkörper einen technischen Reifegrad von fünf bis sechs auf. Entscheidungen zum Motor sowie zum Gefechtskopf stehen offenbar noch aus.

Lars Hoffmann