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Bundespolizei plant Erneuerung der Helikopter-Flotte

Neben der Bundeswehr muss auch die Bundespolizei ihre Hubschrauber-Flotte im nächsten Jahrzehnt deutlich verjüngen. Nach Aussage von Thomas Helbig, Vizepräsident der Bundespolizeidirektion 11, sind zahlreiche von seiner Behörde genutzte Helikopter altersmäßig bereits jenseits der Grenze von 19 Jahren – der Zeitraum, in dem die Maschinen abgeschrieben werden können.  Wie er in seinem Vortrag auf dem 31. Internationalen Hubschrauberforum Bückeburg in der vergangenen Woche weiter ausführte, weisen die Super Pumas der Bundespolizei  ein Durchschnittsalter von 24 bis 25 Jahren auf. Überdiese hätten die ersten H155 sowie H135 das Alter von 20 Jahren erreicht. Seinen Worten zufolge wird angestrebt, in Zukunft nur noch zwei Hubschrauber-Klassen zu nutzen. Und zwar  in der 10-Tonnen-Klasse sowie in der 4-Tonnen-Klasse.   „Über zehn Tonnen macht  für uns wenig Sinn“, da die Maschinen auch für Spezialeinsätze zu groß seien, so Helbig.

Im Augenblick verfügt die Bundespolizei über mehr als 40 Hubschrauber der Typen H155 und Super Puma.  Überdies betreibt die Behörde den Luftrettungsflugbetrieb an zwölf Standorten. Hierfür werden 18 Maschinen des Typs  EC 135 von Airbus eingesetzt. Vom gleichen Muster nutzt die Bundespolizei 24 „blaue“ Maschinen für andere Aufgaben.

Angestrebt wird, die EC 155 sowie Super Pumas durch ein Muster zu ersetzen. Laut Helbig soll die Flotte bis 2031 modernisiert werden. Wobei nur Hubschrauber mit einer zivilen Zulassung als Ersatz in Frage kommen. Der NH 90 als rein militärisch zugelassener Hubschrauber würde damit nach augenblicklichem Stand ausscheiden. Als Kandidaten werden der AW 189 von Leonardo, der Bell 525, der Super Puma und womöglich der Airbus 175 gehandelt. Laut Bundespolizei wird bei der Beschaffung eine internationale Ausschreibung erfolgen. Für den Ersatz der Super Pumas wird  – wie bei diesem Modell gegeben – die volle Enteisungsfähigkeit gefordert.

Gegenwärtig arbeitet die Bundespolizei überdies an einer Fähigkeitserweiterung: Die drei neuen Einsatzschiffe, von denen die Potsdam in Kürze in Dienst gestellt werden soll, erhalten ein Flugdeck nach NATO-Standard für Hubschrauber bis zur Größe der Super Puma. Auf einem solchen Deck kann ein Hubschrauber unter anderem druckbetankt werden. Darüber hinaus verfügt die Potsdam-Klasse über Unterbringungsmöglichkeiten für Spezialeinheiten mit ihren Booten  wie die GSG 9 sowie die baulichen Voraussetzungen für fein 57mm-Geschätze. Die Schiffe sind unter anderem für den Frontex-Einsatz im Mittelmeer vorgesehen.

Die Bundespolizei hatte ihre Luftfahrzeugflotte vor kurzem durch den Kauf von vier Hubschraubern des Typs H215 erweitert. Drei dieser „digitalen Version“ des Super Pumas seien ausgeliefert und beim Ausstatter Heli-One in Stavanger, sagte Helbig. Während drei der vier Maschinen im Rahmen des Havarie-Kommandos eingesetzt werden sollen, ist die vierte eine Ersatzbeschaffung für einen verunglückten Hubschrauber. Nach Angaben von Heli-One hält die Bundespolizei die Option, 16 weitere Super Pumas von dem Unternehmen modernisieren zu lassen.

Gegenwärtig mach sich Helbig darüber hinaus Gedanken, die bestehende Flotte zu erweitern, um europäische sowie nationale Aufgaben –  wie die Waldbrandbekämpfung –  übernehmen zu können. Hier gehe es um vier bis sechs zusätzliche Super Pumas.
lah/9.7.2019

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