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Amphibie M3 – Schweden beschafft weitere Schwimmbrücken- und Fährsysteme

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Die schwedische Rüstungsbeschaffungsbehörde Försvarets materielverk (FMV) hat mit General Dynamics European Land Systems – Bridge Systems (GDELS) einen Vertrag über neun weitere Systeme der Amfibiebro 400 unterzeichnet, die auch als Amphibie M3 bekannt ist. Bei der M3 handelt es sich um ein geländegängiges 4×4-Radfahrzeug mit integrierten Brückenelementen. Unabhängig von der Zusatzbeschaffung sorgt Schwedes jüngst erfolgter NATO-Beitritt, dass nunmehr vier Nationen – Deutschland, Großbritannien, Lettland und Schweden – über M3 Schwimmbrückensysteme verfügen.

Bei dem Auftrag handelt es sich laut FMV um die Ausübung einer Option aus einem früheren Auftrag, in dessen Rahmen die schwedischen Streitkräfte nun bis 2027 insgesamt 25 Systeme erhalten. Die Option – es dürfte sich um eine drittes Los handeln, nachdem 2022 zunächst zwölf Systeme bestellt wurden – habe einen Wert von rund 400 Millionen Schwedische Kronen. Nach Auslieferung aller Amphibien soll damit eine Brückenlänge von etwa 300 Metern realisierbar sein. Wie FMV weiter schreibt, handelt es sich um ein schwimmendes Brücken- oder Fährsystem, das zur Herstellung von Verbindungen über große Flüsse oder Seen eingesetzt werden kann. Die erste Einheit werde im Herbst an FMV geliefert.

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Laut Hersteller garantiert das amphibische Brücken- und Fährsystem M3 hohe Mobilität, Einsatzverfügbarkeit und nahtlosen Land-Wasser-Übergang und kann mit einer auf zwei Personen reduzierten Mannschaft bedient werden. Ein hoher Grad an Automation sorge für geringe Betriebskosten. Als Brücke oder mehrteilige Fähre kann die Amphibie M3 Lasten von bis zu MLC 85 für Kettenfahrzeuge und MLC 132 für Radfahrzeuge tragen.

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Je nach Ausbildungsstand der Mannschaft sowie der Beschaffenheit der Übergangsstellen lässt sich eine 100 m lange schwimmende Brücke – bestehend aus acht Fahrzeugen – in etwa 10 bis 20 Minuten aufbauen.

Auch wenn die FMV dies in ihrer Mitteilung nicht explizit erwähnt, ist es aufgrund der in Schweden vorherrschenden Bedingungen wahrscheinlich, dass die schwedischen Amphibien mit einem sogenannten Arctik-Kit ausgerüstet sind, welche den Einsatz der Brücken unter sehr kalten Klimabedingungen ermöglichen. Das Arctik-Kit sorgt dafür, dass besonders funktionsrelevante Teile der Amphibie bereits während der Anfahrt vorgewärmt werden, was dem Einfrieren von Gelenken oder Scharnieren vorbeugt.
lah