Die französische Rüstungsbeschaffungsbehörde DGA hat mit Airbus Defence and Space als Hauptauftragnehmer und in Partnerschaft mit Thales einen Vertrag über eine Risikobewertungsstudie des künftigen französischen Seefernaufklärers unterzeichnet. Dieser Auftrag mit einer Laufzeit von 24 Monaten schließt sich an die Architektur- und Machbarkeitsstudie an, die Ende 2022 in Auftrag gegeben wurde, wie Airbus in einer Mitteilung schreibt.
„Die A321 MPA (Maritime Patrol Aircraft) verfügt über alle Voraussetzungen, um eine echte fliegende Fregatte zu werden, die in der Lage ist, das breite Spektrum der Aufgaben der französischen Seepatrouille zu erfüllen“, wird Jean-Brice Dumont, Executive Vice President, Head of Air Power bei Airbus Defence and Space, in der Mitteilung zitiert. Airbus biete eine souveräne Lösung, die die erforderliche Autonomie, Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit biete, um einen Beitrag zur ozeanischen Komponente der nuklearen Abschreckung zu leisten.
Ziel dieser neuen Definitionsstudie und des Risikobewertungsauftrags sei die Vorbereitung der Entwicklung und des Produktionsstarts des Seefernaufklärungsflugzeugprogramms Ende 2026. Die Studie werde es ermöglichen, die ersten Ergebnisse der Architekturstudie zu vertiefen, um die wirtschaftlichen und industriellen Bedingungen für die Durchführung des Programms zu verfeinern, die technische Auswahl der in das Flugzeug zu integrierenden Systeme zu leiten und die ersten Windkanaltests durchzuführen.
Die A321 MPA ist nach Angaben von Airbus eine militarisierte Version des Airbus A321XLR, die alle operativen Anforderungen der französischen Marine erfüllen soll, vor allem in der U-Boot- und Schiffsbekämpfung, von geringer bis hoher Intensität, sowie in der Aufklärung. Das neue Flugzeug soll die Flugzeuge des Typs Atlantique 2 im Zeitraum 2030 bis 2040 ersetzen, die von der französischen Marine vom Marinefliegerhorst Lann-Bihoué aus betrieben werden.
Die A321 MPA wird den Angaben zufolge über eine große Reichweite und eine hohe Manövrierfähigkeit verfügen, auch in geringer Höhe. Das Flugzeug werde mit allen für Seefernaufklärungsflugzeuge spezifischen Sensoren ausgestattet, an denen Thales maßgeblich beteiligt sei: ein Radar der neuesten Generation mit aktiven Antennen, ein akustisches System mit passiven und aktiven Sonarbojen, elektronische und elektro-optische Kriegsführungssysteme, Systeme zur Erkennung magnetischer Anomalien (MAD) und Selbstschutzsysteme.
Darüber hinaus werde es Kommunikationssysteme, einschließlich Satellitenkommunikation, sowie die für die U-Boot- und Schiffsabwehr erforderlichen Waffen, einschließlich Torpedos und der künftigen Anti-Schiffs-Rakete, mitführen. Der große Frachtraum des Flugzeugs und die offene Architektur seines Missionssystems verleihen ihm nach Angaben von Airbus die Fähigkeit, sich während seines gesamten Lebenszyklus weiterzuentwickeln, um neuen Bedrohungen zu begegnen.
lah