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Battlesuite – Rheinmetall gibt Einblick in neue digitale Plattform für vernetzte militärische Systeme

Waldemar Geiger

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Mit der auf dem Tactical Core von blackned basierenden Softwarelösung „Battlesuite“ will der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall ein Kernelement im Rahmen eines sogenannten Multi-Layer-Ansatzes für die vernetzte und digitalisierte Gefechtsführung der Zukunft bereitstellen. Die Software soll sowohl menschliche Intelligenz und Kreativität als auch Künstliche Intelligenz, konventionelle Waffensysteme und unbemannte bzw. besatzungslose Systeme in einem integrativen Konzept zusammenführen. Dies geht aus einer heutigen Mitteilung von Rheinmetall hervor. Öffentlich wird Battlesuite erstmals auf der vom 27. bis 28. Mai in Bonn stattfindenden AFCEA-Fachausstellung gezeigt.

Einfach ausgedrückt soll Battlesuite durch Verbindung aller relevanten Informationen und Vernetzung aller auf dem Gefechtsfeld relevanter Nutzer die militärische Kommunikation und Datenanalyse verbessern und den Streitkräften eine moderne, datenbasierte Entscheidungsgrundlage bieten. Mittels der Vernetzung sollen unterschiedliche Nutzer in die Lage versetzt werden, Informationen in Echtzeit auszutauschen und so ein stets aktuelles Lagebild zu generieren. Dabei soll Battlesuite alle Nutzer auf dem Gefechtsfeld in die Lage versetzen, auf die gleichen Informationen zugreifen und so für eine verbesserte Entscheidungsgrundlage nutzen zu können.

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Nach Ansicht von Rheinmetall schafft die Fähigkeit, konventionelle Waffensysteme mit unbemannten Systemen zu vernetzen, eine synergistische Wirkung, bei der die Vorteile beider Welten – die Präzision und Flexibilität unbemannter Systeme und die Robustheit und Vielseitigkeit konventioneller Systeme – zur Geltung kommen. Dadurch wird nach Angaben des Unternehmens eine ganzheitliche Kriegführung ermöglicht, bei der jedes System die jeweiligen Stärken der anderen ergänzt und den Menschen entlastet. Battlesuite soll in diesem Geflecht aus Systemen als zentraler Knotenpunkt für den Datenfluss und die Entscheidungsfindung fungieren. Dabei wird die Plattform nach Angaben von Rheinmetall von hochmoderner KI, leistungsstarker Netzwerkarchitektur und robusten Cybersicherheitsprotokollen unterstützt.

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Der von der Rheinmetall-Tochter blackned entwickelte Tactical Core bildet dabei das Betriebssystem für Battlesuite. Vergleichbar mit der App-Architektur eines Smartphones wird es durch zahlreiche zusätzliche Applikationen erweitert und so die Gesamtfunktionalität und der Nutzen gesteigert. Dabei sollen in der Plattform eigens von Rheinmetall entwickelte Produkte eingebunden sein, genauso wie Applikationen von strategischen Partnern.

Rheinmetall gibt die zentralen Leistungsmerkmale der Battlesuite wie folgt an:

  • Nahtlose Interoperabilität zwischen heterogenen Systemen: Egal ob älter oder neu, die Lösung soll eine reibungslose Kommunikation ermöglichen.
  • Echtzeitkommunikation in komplexen Szenarien: Verbessert die Entscheidungsfindung für taktische und strategische Operationen.
  • Fortschrittliche Cybersicherheitsmechanismen: Ein mehrschichtiger Ansatz schützt kritische Daten und Kommunikationskanäle.
  • Modulare Architektur: Flexibilität, um sich an unterschiedliche Systeme und Anforderungen anzupassen. Offene Architektur ermöglicht nahtlose Integration und Interoperabilität mit bestehenden und zukünftigen Systemen, was sowohl die Anpassungsfähigkeit als auch die Langlebigkeit der Lösung erhöht.
  • Regierungsfreundlicher Open Code: Er bietet Transparenz, Sicherheit und die Möglichkeit, Systeme an spezifische nationale Anforderungen anzupassen.
  • KI-gestützte Entscheidungsunterstützung: Prädiktive Modelle ermöglichen reaktionsschnelle, datenbasierte Entscheidungen. Die KI-basierte Plattform fungiert dabei als taktischer Datennebel, der Daten sammelt, speichert, synchronisiert und allen Anwendungen präsentiert – unabhängig von einzelnen Applikationen und unabhängig der aktuellen System- und Netzwerkstruktur.
  • Effizientes Netzwerkmanagement: Sicherstellung der lückenlosen Kommunikation im Gefecht durch die Integration von taktischem Funk neben IP-Systemen, einschließlich der Anpassung an Altsysteme und neuen Funksystemen, um den Herausforderungen durch gegnerische elektronische Kampfführung (EW) standzuhalten. Dies umfasst im speziellen die Unterstützung von Schmalband-Übertragungssystemen im Bereich der hochresilienten Kommunikation.
  • Zugelassene Cyber-Security-Lösung: Battlesuite gewährleistet höchsten Schutz vor digitalen Bedrohungen. Mit modernsten Verschlüsselungstechnologien und kontinuierlicher Bedrohungsanalyse schützt sie sensible Daten zuverlässig und entspricht den strengen Sicherheitsanforderungen nationaler und internationaler Standards. Diese zugelassene Lösung garantiert Sicherheit sowohl im stationären Betrieb als auch in mobilen Einsatzszenarien.
  • Multi-Security-Domain-Unterstützung: Die Rheinmetall-Lösung ist darauf ausgelegt, nahtlos in Multi-Security-Domain-Umgebungen zu operieren. Durch die Integration von isolierten Sicherheitszonen und domänenübergreifender Kommunikation bietet sie eine umfassende Sicherheitsarchitektur, die den komplexen Anforderungen moderner IT-Infrastrukturen gerecht wird. Ob in Behörden, kritischen Infrastrukturprojekten oder multinationalen Unternehmen: Battlesuite soll eine sichere und effizient gesteuerte Interaktion zwischen verschiedenen Sicherheitsbereichen gewährleisten.
  • Wirtschaftlichkeit: Ein weiterer Vorteil ist die Kostenersparnis durch die gemeinsame Nutzung der Plattform. Anstatt jedes System einzeln anzupassen, können neue Funktionen und Technologien einfach integriert werden.

Waldemar Geiger