Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall hat nach einem Bericht des Handelsblatts vom Freitag seinen Anteil am IT-Unternehmen blackned von 40 auf 51 Prozent erhöht und kontrolliert damit die Mehrheit an der in Heimertingen ansässigen Software-Schmiede.
Aus Insider-Kreisen wird die Anteilsaufstockung bestätigt. Bereits am 30. Dezember hatte Rheinmetall die Übernahme der Mehrheit an der blackned GmbH durch die Rheinmetall Electronics GmbH mit Sitz in Bremen beim Bundeskartellamt angemeldet. Liegen keine Wettbewerbseinwände vor, billigt das Kartellamt eine solche Transaktion in rund 90 Prozent der Fälle binnen eines Monats, teilte ein Sprecher der Behörde auf Nachfrage mit.
Die blackned GmbH hat unter anderem eine sogenannte Middleware, den Tactical Core, für das Projekt Digitalisierung Landbasierter Operationen (D-LBO) entwickelt. Dieser Software kommt eine Schlüsselfunktion bei D-LBO zu.
Rheinmetall hatte im Dezember zusammen mit dem blackned in einer Arbeitsgemeinschaft sowie Airbus Defence and Space als Unterauftragnehmer bei D-LBO einen Auftrag im Wert von rund 1,2 Milliarden Euro brutto erhalten. Dieser beinhaltet die Integration der IT-Systeme aller Fahrzeug- und Plattformsysteme der Landstreitkräfte, schrieb Rheinmetall seinerzeit in einer Mitteilung. Vom Vertragsvolumen entfallen rund 730 Millionen Euro brutto auf Rheinmetall, 470 Millionen Euro auf die blackned GmbH.
Aufgrund der Anteilsaustockung auf 51 Prozent kann Rheinmetall die gesamten Umsätze, Auftragseingänge und Erträge von blackned bei sich konsolidieren. Dies dürfte dem Plan von Rheinmetall-CEO Armin Papperger entgegenkommen, den Umsatz seines Unternehmens in den kommenden Jahren deutlich zu steigern. In einem Interview in der „Welt am Sonntag“ Ende Oktober 2024 kündigte Papperger an den Umsatz des Unternehmens von erwarteten zehn Milliarden Euro für 2024 bis Ende der Dekade verdoppeln zu wollen.
Gut informierten Kreisen zufolge profitiert blackned davon, dass es jetzt im Rheinmetall-Verbund angebotene Leistungen nutzen kann, darunter das Liquiditätsmanagement. Überdies dürfte sich die Unterstützung auf Exportmärkten weiter verbessern. Wie es heißt, plant das Unternehmen die Mitarbeiterzahl in den kommenden Jahren von rund 200 auf 300 zu erhöhen.
Lars Hoffmann