D-LBO: KNDS Deutschland und Rheinmetall rüsten 10.000 Fahrzeuge mit Digitalfunk aus

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Die Arbeitsgemeinschaft Digitalisierung Landbasierte Operationen (ArGe D-LBO) von KNDS Deutschland und Rheinmetall ist nach eigenen Angaben vom Bundeswehr-Beschaffungsamt BAAINBw mit der Digitalisierung von Führungsmitteln in den Fahrzeugsystemen der Landstreitkräfte beauftragt worden. Das Gesamtvolumen des Auftrags, der eine Laufzeit von sechs Jahren habe, liege bei 1,98 Milliarden Euro brutto, schreiben die beiden Unternehmen in einer Mitteilung.  Davon entfalle eine Hälfte auf Rheinmetall, die andere auf KNDS Deutschland.

Die „Digitalisierung Landbasierte Operationen“ gehört zu den wichtigsten Vorhaben des deutschen Heeres im Bereich modernster Kommunikation. Die Schwerpunkte der IT-Umrüstung liegen auf dem Austausch der Funkgeräte mit dem neuen Führungsfunkgerät D-LBO und dem Wechsel der Software.

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Dieses neue IT-System besteht unter anderem aus Kommunikationsendgeräten, Rechnern, Software und IT-Services. Das ermöglicht die Vernetzung von Plattformen, Soldaten und Sensoren für den Austausch von Echtzeitinformationen und erhöht somit deren Einsatzfähigkeit und Interoperabilität.

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Der Vertrag umfasst den Angaben zufolge alle Arbeiten zur Integration neuer digitaler Funk- und Führungssysteme im Rahmen von zahlreichen Musterintegrationen und geht gesamthaft an den Auftragnehmer ArGe D-LBO, die die Abwicklung des Gesamtvertrags sicherstelle. 

Die Serienintegration beginnt der Mitteilung zufolge Mitte 2025 und umfasst etwa 10.000 Kampf- und Unterstützungsfahrzeuge der Bundeswehr. Bis Ende 2030 werde die Umrüstung voraussichtlich abgeschlossen sein.

Wie das BAAINBw in einer separaten Mitteilung schreibt, ist das vorrangige Ziel des Vertrages die Ausstattung der „Division 2025“ als ersten Verband des Heeres mit D-LBO Systemkomponenten in der Version D-LBO Basic. Dem jetzigen Hauptvertrag seien sieben vorgezogene Einzelverträge vorausgegangen, in denen bereits zu Beginn des Jahres 2024 die Musterintegrationen ausgewählter Plattformen und Fahrzeuge für die „Division 2025“ beauftragt worden sei. Angesichts der Komplexität des Programmes war diese zeitliche Entzerrung der Integrationsarbeiten geboten, wie es heißt. Ergebnis  sei, dass schon heute einzelne Musterintegrationen erfolgreich abgeschlossen werden konnten.

Ab Mitte des Jahres 2025 werden den Angaben des BAAINBw zufolge darauf aufbauend die Einrüstungen im Rahmen der Serienintegrationen „in der Fläche“ beginnen, um die „Division 2025“ bis Ende 2027 voll auszustatten. Die Serienintegrationen werden zu großen Teilen standortnah durchgeführt. Die Entscheidung hierfür ergebe sich aus der Notwendigkeit, über verschiedene Plattform- und Fahrzeugtypen hinweg möglichst verbandsweise geschlossen umzurüsten, um somit die Übungs- und Einsatzfähigkeit der jeweiligen Truppenteile im Verbund mit dem neuen Führungsfunksystem sicherstellen zu können.

Parallel wurde laut einer Rheinmetall-Mitteilung ein zweiter Vertrag mit der ArGe ISI (IT-Systemintegration) geschlossen, der im Rahmen des D-LBO-Projekts die Integration der IT-Systeme aller Fahrzeug- und Plattformsysteme der Landstreitkräfte beinhaltet. Der Auftrag an die ArGe ISI, die von Rheinmetall und dem Unternehmen blackned GmbH gebildet wird, habe ein Auftragsvolumen von rund 1,2 Milliarden Euro brutto. Vom Vertragsvolumen entfallen rund 730 Millionen Euro brutto auf Rheinmetall. Der verbleibende Anteil in Höhe von rund 470 Millionen Euro gehe an die blackned GmbH.

Der Vertrag für die IT-Systemintegration hat demnach eine Laufzeit von bis zu zehn Jahren und umfasst alle Arbeiten zur Integration neuer digitaler Funk- und Führungssysteme in ein einheitliches IT-System. Dieses wird unter Konfigurationskontrolle der BWI GmbH – dem IT-Systemhaus der Bundeswehr – bereitgestellt.
lah