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Auftragsbestand von thyssenkrupp Marine Systems wächst auf 18 Milliarden Euro

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Der deutsche Werftkonzern thyssenkrupp Marine Systems (tkMS) hat im ersten Geschäftshalbjahr 2024/2025 seinen Auftragseingang im Jahresvergleich deutlich gesteigert. Wie das Unternehmen in einer Mitteilung schreibt, stieg der Auftragseingang durch wesentliche Aufträge in allen Segmenten – Unterwasser, Überwasser und Elektronik – im ersten Halbjahr auf 5.591 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 669 Millionen Euro).

Das Geschäftsjahr bei thyssenkrupp beginnt immer am 1. Oktober, womit das erste Geschäftshalbjahr am 31. März endet. Zum letzteren Zeitpunkt lag der Auftragsbestand auf einem Rekordniveau von 16,1 Milliarden Euro (Ende Geschäftsjahr 2023/2024: 11,7 Milliarden Euro). Mittlerweile hat sich dieser Wert weiter erhöht: Nach Aussage von tkMS-CEO Oliver Burkhard hat die jüngste Vertragsunterzeichnung über die Nachbestellung zweier U-Boote für Singapur dazu beigetragen, dass das Auftragsbuch aktuell auf etwa 18 Milliarden Euro angestiegen sei. „Diese starke Entwicklung verleiht uns Rückenwind für die geplante Verselbstständigung von thyssenkrupp Marine Systems. Diese treiben wir mit aller Kraft voran, um die Wachstumschancen in unserem Markt bestmöglich ausschöpfen zu können“, so Burkhard.

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Wie das Handelsblatt berichtet, hat thyssenkrupp-Konzernchef Miguel Lopez kürzlich vor Journalisten berichtet, dass die Vorbereitungen für eine Abspaltung eines Minderheitsanteils am Marinegeschäft noch in diesem Kalenderjahr erfolgen könnte. Zudem wünsche Lopez eine Beteiligung des Bundes an der Marine-Tochter, diese sei jedoch keine Voraussetzung für den Spin-off, so das Handelsblatt.

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Im Bereich Unterwasser erhielt Marine Systems im Dezember 2024 eine Auftragserweiterung der Bundeswehr für vier weitere U-Boote im Rahmen des 212CD-Programms. Darüber hinaus soll das Unternehmen für das Alfred-Wegener-Institut den Forschungseisbrecher „Polarstern“ bauen.

Aufgrund des stetigen Hochlaufs im Neubaugeschäft ist der Umsatz laut tkMS-Mitteilung im ersten Halbjahr ebenfalls positiv bei 1.101 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 965 Millionen Euro). Das Unternehmen verzeichnete überdies eine verbesserte Profitabilität.

Während das Neugeschäft brummt und in Kürze wichtige Entscheidungen beim Projekt der Luftverteidigungsfregatte F 127 erwartet werden, gibt es mittlerweile ein juristisches Nachspiel bei den Lieferverzögerungen für das zweite Los neuer Korvetten für die Bundeswehr.

Wie aus dem jüngst veröffentlichten Halbjahresbericht des tk-Mutterkonzerns hervorgeht, hat die NVL B.V. & Co. KG im Januar 2025 Schiedsklage gegen die thyssenkrupp Marine Systems GmbH im Zusammenhang mit dem Korvettenprogramm K 130 eingereicht. „NVL macht hierin Ansprüche aus angeblichen Verzögerungen im Projekt geltend, neben einem Zahlungsanspruch in Höhe von ca. 5 Millionen Euro im Wesentlichen Feststellungsanträge in einem hohen zweistelligen Millionenbetrag“, heißt es darin.  thyssenkrupp Marine Systems GmbH bereite eine Klageerwiderung vor. Die neuen Korvetten werden im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft unter Federführung von NVL gebaut.
lah