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Singapur will zwei weitere U-Boote bei thyssenkrupp Marine Systems kaufen

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Die Streitkräfte Singapurs (Singapore Armed Force; SAF) planen den Kauf von zwei weiteren U-Booten, um ihre Flotte von vier U-Booten zu ergänzen, wie der Verteidigungsminister des Stadtstaates, Ng Eng Hen, gestern bei einer Rede vor dem Parlament bekanntgab.

Der Minister stellte den Abgeordneten gestern die Ausgabenpläne des Verteidigungsministeriums (MINDEF) vor. Die Republik Singapur hat demnach 2017 mit dem Bau von vier deutschen Spezial-U-Booten der Invincible-Klasse begonnen. Hersteller der Boote ist die deutsche Marinewerft thyssenkrupp Marine Systems (tkMS). Im April vergangenen Jahres war das vierte Boote der Klasse, die Inimitable, in Kiel getauft worden. Alle U-Boote sollen bis etwa 2028 einsatzbereit sein, wie Ng Eng Hen in seiner Rede ausführte.

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Die ersten zwei wurden bereits im September des vergangenen Jahres in Betrieb genommen. „Aber vier U-Boote sind für eine Flotte nicht optimal“, so der Minister. „Unsere U-Boote werden strengeren und häufigeren Wartungszyklen mit strengen Kontrollen unterworfen; wie Sie sich vorstellen können, müssen sie unter Druck arbeiten, im wahrsten Sinne des Wortes.“ Dadurch werde die Betriebszeit verkürzt. „Aus diesem Grund haben die meisten Marinen, die U-Boote betreiben, mehr als vier.“ Der Minister nannte dazu als Beispiele aus der Nachbarschaft Australien, Indonesien sowie Vietnam. „Nachdem die U-Boote der Invincible-Klasse die Erwartungen in tropischen Gewässern erfüllen konnten, plant die SAF die Beschaffung von zwei weiteren U-Booten“, sagte er. Somit werde die U-Boot-Flotte Singapurs aus sechs Booten bestehen.

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Die Ankündigung kann als Indiz für die gute Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Singapur gesehen werden. Erst im November hatten das Bundeswehr-Beschaffungsamt BAAINBw und Singapurs Defence Science and Technology Agency (DSTA) im Rahmen der Marinemesse Euronaval 2024 in Paris eine Partnerschaft zur Zusammenarbeit im Bereich der U-Boote und Unterwassertechnologie vereinbart.

Mit der Ankündigung des Kaufs weiterer U-Boote für Singapurs Streitkräfte dürfte tkMS ein neuer Milliardenauftrag bevorstehen. Dem Vernehmen nach ist das Unternehmen in weiteren Ländern Südostasiens aktiv: Gut informierten Kreisen zufolge plant tkMS gemeinsam mit der italienischen Werft Fincantieri ein Angebot für die Philippinen abzugeben. Der Inselstaat hatte im vergangenen Jahr bestätigt, vor dem Hintergrund der steigenden Spannungen mit China in der Region eigenen U-Boote beschaffen zu wollen. Weitere Angebote werden aus Spanien, Frankreich und Südkorea erwartet.
lah