Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hat zu einer Kehrtwende in der deutschen Verteidigungs- und Rüstungspolitik geführt.Davon profitieren wird neben der Luftwaffe, die den Stealth-Jet F-35 erhält, auch das Heer. So werden die deutschen Landstreitkräfte aller Voraussicht nach ein zweites Los des Schützenpanzers Puma erhalten, wie aus einer Kabinettsvorlage hervorgeht, die am Mittwoch der Regierung zugeleitet werden soll. In der Vorlage sind Verpflichtungsermächtigungen zur Beschaffung des Panzers in Höhe von 3,96 Milliarden Euro vorgesehen. Damit dürfte die Einführung von 229 Exemplaren des neuen Schützenpanzers gesichert sein und der über 50 Jahre im Einsatz stehende Marder endgültig ins Museum fahren.
Vor einigen Wochen – vor dem Überfall auf die Ukraine – hatte das Anbieterkonsortium von Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall aus eigener Initiative und unaufgefordert ein Angebot für den Puma in Höhe von 3,67 Milliarden Euro an das Verteidigungsministerium geschickt. Beobachter hatten seinerzeit befürchtet, dass im Einzelplan 14 nicht ausreichend Mittel für die neuen Pumas vorhanden sein könnten. Aus eben diesem Einzelplan soll nun das zweite Los bezahlt werden und nicht aus dem Sondervermögen für die Bundeswehr in Höhe von 100 Milliarden Euro. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte schließlich in seiner Regierungserklärung Ende Februar angekündigt, dass jährlich mehr als zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Verteidigung aufgewendet werden soll.
lah/14.3.2022