Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall ist nach eigenen Angaben von der Bundeswehr mit der Lieferung für Ausbildungssimulatoren unter dem Namen Verteilte Trainingsarchitektur der Marine (VTAM) beauftragt worden. Wie das Unternehmen weiter schreibt, läuft das Projekt über vier Jahre und hat im Januar 2025 begonnen.
Der im Dezember 2024 unterzeichnete Auftrag liege im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich, heißt es. VTAM sei eine vernetzte simulationsbasierte Einsatzausbildungslösung für die Deutsche Marine. Dazu werden laut Hersteller Hardware- und Software-Module durch die Rheinmetall Electronic Solutions GmbH an sechs Standorte der Deutschen Marine geliefert und in Betrieb genommen.
Mit VTAM werde erstmalig eine Simulation zum Zusammenspiel des äußeren und inneren Gefechts eines Kriegsschiffes (Waffeneinsatz und Schadensbekämpfung) in die Deutsche Marine eingeführt. Damit werden laut Mitteilung künftig verschiedenste Ausbildungs- und Übungsmöglichkeiten geschaffen, um Besatzungen von Schiffen, Booten und fliegenden Einheiten gemeinsam in einem virtuellen Szenario zu beüben.
Durch die neuen Systeme werde die Vernetzung in den Dimensionen „Simulation“, „Taktische Datenlinks“, „Sprach-Kommunikation“ und „Web Services“ für simulationsbasierte Übungen zwischen sechs Marine-Standorten und zu NATO-Partnern ermöglicht.
Die in Wilhelmshaven, Rostock-Warnemünde, Bremerhaven, Eckernförde, Kiel und Nordholz zu etablierenden VTAM-Systeme schaffen demnach die Möglichkeit, bereits vorhandene oder zukünftige Simulationssysteme und Landanlagen an die Trainingsarchitektur anzubinden und somit die Teilnahme an gemeinsamen Übungsszenarien sicherzustellen.
Zusätzlich ermögliche das neue System an den Stützpunkten Rostock-Warnemünde und Wilhelmshaven die Anbindung von Korvetten und Fregatten, so dass Besatzungen an Bord ebenfalls an gemeinsamen Übungen teilnehmen können. Das im Marineunterstützungskommando Wilhelmshaven beheimatete Distributed Training Center (DTC) koordiniert und überwacht laut Rheinmetall künftig die technischen Vernetzungen und Übungsabläufe.
An den Stützpunkten Rostock-Warnemünde und Wilhelmshaven wird die Übungsteilnahme von Korvetten und Fregatten im Hafen durch Funk- und Taktische Datenlink-Komponenten ermöglicht. Diese „Total Ship Training“ Lösung sei angelehnt an das von Rheinmetall in 2023 gelieferte Naval Mission Training Center für einen Exportkunden. Neben der Simulation sind weitere Kernelemente die Einbindung von Korvetten und Fregatten mittels Funksystemen für Sprachkommunikation sowie Taktischen Datenlinks zum Austausch von Lagebildinformationen. Damit können die Besatzungen mittels ihrer Bordsysteme an einer vernetzten virtuellen Übung teilnehmen.
Über die bereits durch Rheinmetall hergestellte Trainings- und Simulationslandschaft habe VTAM strategische Bedeutung, da nun neben der Schullandschaft insbesondere die Einsatzausbildungszentren an den Stützpunkten durch Rheinmetall ausgestattet werden, um der Deutschen Marine eine durchgängige, vernetzte und moderne Ausbildung und Inübunghaltung zu bieten.
lah