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Rendsburger Werft Nobiskrug stellt Insolvenzantrag

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Die Rendsburger Traditionswerft Nobiskrug hat heute übereinstimmenden Presseberichten zufolge die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Als Grund für den Antrag beim Amtsgericht Neumünster habe das Unternehmen „kritische Entwicklungen“ im Jachtbau sowie damit verbundene negative Auswirkungen auf das Investitionspotenzial und die Rentabilität genannt, heißt es in der Presse.

Nobiskrug gehört zur internationalen Schiffbaugruppe Privinvest des französischen Unternehmers Iskandar Safa.  Dem Geschäftsmann gehört auch die auf den Militärschiffbau spezialisierte Werft German Naval Yards Kiel (GNYK). Die Geschäftsführung der ebenfalls unter wirtschaftlichem Druck stehenden Kieler Werft hatte erst im Februar mit Betriebsrat und Gewerkschaft ein umfangreiches Restrukturierungspaket ausgehandelt und den Abbau von über 100 Arbeitsplätzen angekündigt. GNYK und die Marinesparte von Lürssen sollen eigentlich fusionieren, wie vor rund einem Jahr von beiden  Unternehmen mitgeteilt wurde. Seitdem gibt es jedoch kaum Informationen zum Stand der Verhandlungen.

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Nobiskrug hat in einer Mitteilung offenbar darauf verwiesen, dass die Muttergesellschaft in den vergangenen Jahren rund 178 Millionen Euro in die Werft  investiert hat.  Privinvest werde seine anderen Schiffbaueinheiten in Deutschland unterstützen und verfolge das Ziel, durch einen konstruktiven Dialog mit allen Beteiligten möglichst viele Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern.

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Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) betonte, die Lage sei in der Werftenlandschaft insgesamt sehr schwierig. Bereits vor zwei Jahren sei die Einschätzung gewesen, dass Nobiskrug in Schwierigkeiten stecke. „Insoweit hatten wir auch als Land keine Möglichkeiten, da noch verstärkt einzugreifen“, sagte Buchholz. Er hoffe auf Chancen im Zuge des Insolvenzverfahrens. „Dabei gibt es immer noch diverse Möglichkeiten, die für die Belegschaft und auch für das Unternehmen selbst Perspektiven schaffen können.“

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Amtsgericht den Sanierungsexperten Hendrik Gittermann, das Wirtschaftsministerium in Kiel mitteilte. Gittermann sei Experte für solche Verfahren in der maritimen Wirtschaft. Sein Ziel sei es, in den nächsten Wochen Sanierungsoptionen für die Werft zu erarbeiten.

Wie es heißt, hatte die Werft bereits 2020 rund 120 Mitarbeitern betriebsbedingt gekündigt. Zuletzt wurde die Zahl der Mitarbeiter mit 330 angegeben.
lah/12/12.4.2021