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ODAEON – Hensoldt entwickelt optisches Detektionssystem für den Leopard- Kampfpanzer

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Der Sensorspezialist Hensoldt ist vom Bundeswehr-Beschaffungsamt BAAINBw mit der Entwicklung des Schutzsystems ODAEON, einem innovativen Fähigkeitsdemonstrator zur optischen Detektion, beauftragt worden. Wie aus einer heute veröffentlichten Pressemitteilung des Unternehmens hervorgeht, soll ODAEON die Fähigkeit zur automatisierten Aufklärung feindlicher optischer Systeme auf dem Gefechtsfeld revolutionieren und wird in Kooperation mit dem BAAINBw entwickelt. Die Beauftragung der technischen Studie erfolgt im Rahmen einer umfangreichen Studienvergabe des BAAINBw zur Entwicklung möglicher Modernisierungspakete – darunter auch die „ Einrüstung der Erweiterung des Multifunktionalen Selbstschutz-System (MUSS)“ auf einen Leopard-2-Kampfpanzer durch KNDS Deutschland – für den Kampfpanzer Leopard 2 der Bundeswehr, hartpunkt berichtete.

Hensoldt macht nun weitere Details der Studie öffentlich. Demnach hat die Designphase des Projekts bereits im Dezember 2024 begonnen, nachdem die erste Kundenabnahme (Concept Review) erfolgreich abgeschlossen wurde. Der Vertrag, der eine Laufzeit bis Ende 2026 umfasst, wird Hensoldt zufolge mit einer Höhe von 17,6 Millionen Euro angegeben.

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Ziel der Entwicklung ist ein Demonstrator auf Technologie-Reifegrad sechs (TRL6), der ab 2026 vom BAAINBw erprobt werden soll. „Die innovative Lösung ermöglicht in Echtzeit, optische Aufklärungssysteme, wie feindliche Drohnen und optische Zielerfassungssysteme, zu detektieren, der Besatzung zu melden und darzustellen“, beschreibt Hensoldt die Funktionsweise von ODAEON. Einer TED-Mitteilung des BAAINBw zufolge beruht „die Optikdetektion auf dem physikalischen Prinzip des Katzenaugeneffekts“.

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ODAEON basiert dem Unternehmen zufolge auf der bewährten Technologie des „MUSS Jammer Head 2“ (MJ2). „Die Weiterentwicklung wird in einem ersten Schritt die Detektions- und Analysefähigkeit feindlicher Optiken ermöglichen und kann in nachfolgenden Entwicklungsstufen mit weiteren Schutzfunktionen, wie etwa „Jamming“ und „Dazzling“ ergänzt werden“, schreibt Hensoldt. Mittels „Jamming“ können elektro-optische Systeme durch gezielte Störsignale gestört werden, während „Dazzling“ dazu führt, dass optische Systeme wie Kameras und Zielerfassungsgeräte durch starke Lichtimpulse übersättigt werden. Hensoldts Angaben nach erhöhen beide Verfahren den Schutz von Fahrzeugen, indem sie die gegnerische Aufklärung und Zielerfassung wirksam beeinträchtigen.

Hensoldt gibt zudem an, dass das als Multisensorsystem angelegte ODAEON in der Serienversion Schnittstellen zu bestehenden Systemen und weiteren sensorischen Mitteln zur Reduktion von möglichen Falschalarmen aufweisen wird. In einem weiteren Schritt sei eine Fusion der Technologien von ODAEON und MUSS geplant, um einen umfassenden Schutzansatz zu gewährleisten, so Hensoldt.
wg