Ein Teil der seit Anfang der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts im Einsatz befindlichen Schützenpanzer Marder soll fit gemacht werden für die Weiternutzung in der kommenden Dekade. Der Verteidigungsausschuss des Bundestages billigte dazu heute eine so genannte 25-Mio-Vorlage zur Ausstattung von 71 Mardern der Baureihe 1A5 mit neuen Motoren.
Dem Vernehmen nach soll ein Antriebsaggregat der Firma Liebherr eingebaut werden, wie es im von Rheinmetall entwickelten und vom Marder abgeleiteten Schützenpanzer Lynx Verwendung findet. Der neue leistungsstärkere Motor würde den im Zuge mehrerer Nachrüstungen deutlich schwerer gewordenen Marder 1A5 eine höhere Mobilität verleihen.
So modernisierte Marder sollen dem Vernehmen nach noch bis Ende der kommenden Dekade in der Truppe genutzt werden. Ein erheblicher Teil der Marder 1A3 wird überdies ausgesondert und als Ersatzteil-Reserve verwendet, wie aus informierten Kreisen zu vernehmen ist. Die Planungen sehen im Augenblick offenbar vor, in einigen Jahren ein neues Los des Schützenpanzers Puma mit über 200 Exemplaren zu beschaffen. Bis diese Fahrzeuge voll ins Heer integriert sind, soll er Marder im Dienst bleiben. Die 25-Mio-Vorlage zur Motorerneuerung muss noch durch den Haushaltsausschuss gebilligt werden, was als gesetzt gilt.
Mit der Vorlage ist allerdings ein von Union, SPD, FDP und Grünen eingebrachter Maßgabebeschluss verbunden: Für die 71 Umrüstsätze des Antriebsstrangs sowie sieben Ersatzumrüstsätze soll im Vertrag eine Regelung zur Begrenzung der finanziellen Risiken implementiert werden, die greift, falls die Musterintegration des Antriebsstranges nicht erfolgreich verläuft.
lah/11.12.2019