Der US-Rüstungskonzern Lockheed Martin hat die erste AN/SPY-7(V)1-Radarantenne für das Aegis System Equipped Vessel (ASEV) an das japanische Verteidigungsministerium übergeben. Die Lieferung erfolgte über die Mitsubishi Corporation im Rahmen einer „Direct Commercial Sale (DCS)“-Vereinbarung nach strengen Abnahmetests, wie Lockheed Martin in einer Mitteilung schreibt.
Die AN/SPY-7 (V)1-Antenne werde nun im Production Test Center (PTC) in Moorestown für die endgültige Integration in das ASEV-Battle-Management-System vorbereitet. Beim ASEV handelt es sich um ein zur Ballistic Missile Defense und Flugabwehr befähigtes Schiff in Kreuzergröße, von denen zwei für die japanische Marine gebaut werden.
Das Radar des Typs SPY-7 gilt als mögliche Alternative zum SPY-6 von Raytheon für die zukünftigen deutschen Fregatten der Klasse 127.
Wie Lockheed Martin weiter ausführt, minimiert die umfassende Integrationsphase das Risiko während der Schiffsintegration erheblich und gewährleiste eine optimale Systemleistung vor der Auslieferung. Weitere Antennenlieferungen, seien für das Jahr 2025 geplant.
Das SPY-7-Radar für Marineschiffe von Lockheed Martin verfügt laut Hersteller über fortschrittliche Fähigkeiten zur Erkennung, Verfolgung und Bekämpfung komplexer ballistische Flugkörper, wobei gleichzeitig mehrere Ziele mit Abfangflugkörpern bekämpft werden können.
Aufbauend auf dem Long Range Discrimination Radar der U.S. Missile Defense Agency ist die SPY-7-Radartechnologie für künftige Einsätze geplant, darunter den Einsatz auf Spaniens neuer Fregatte F-110 und Kanadas Zerstörer der River-Klasse. Außerdem wird eine transportable Version der Festkörperradar-Technologie in Guam eingesetzt.
Wie Lockheed Martin weiter mitteilt, hat der Konzern in Zusammenarbeit mit der spanischen Staatswerft Navantia am 13. Dezember den ersten „Live Track“ mit dem AN/SPY-7(V)2-Radar der spanischen F-110-Multimissions-Fregatte demonstriert.
Das Tracking fand im Aegis SCOMBA Integration Center (ASIC) von Lockheed Martin in Moorestown, New Jersey, statt. Bei SCOMBA handelt es sich um das von Navantia entwickelte Führungs- und Feuerleitsystem für die spanischen Fregatten der Klasse F-110 Bonifaz, die ab 2028 in Dienst gestellt werden sollen.
In den kommenden Monaten werde Lockheed Martin umfassende Tests aller Komponenten des SPY-7-Radarsystems und der Aegis-Komponenten durchführen, um sicherzustellen, dass Spanien ein vollständig integriertes und kalibriertes System erhalte.
Die formelle Lieferung des SPY-7-Radars ist den Angaben zufolge für 2026 geplant und stellt einen wichtigen Meilenstein für den Bau des Schiffes und den Systemstart des Combat Systems dar.
Lars Hoffmann