Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat in seiner gestrigen Sitzung die 25-Mio-Vorlage für die Beschaffung von 90 neuen Zielbeleuchtungsbehältern vom Typ Litening 5 für den Eurofighter gebilligt. Dies bestätigten gut unterrichtete Kreise gegenüber hartpunkt. Der Verteidigungsausschuss hat dem Vorhaben bereits am gestrigen Vormittag zugestimmt. Damit kann nun ein Beschaffungsvertrag mit dem israelischen Rüstungskonzern Rafael Advanced Defence Systems, dem Hersteller des Zielbeleuchtungs- und Aufklärungspods, geschlossen werden. Gebilligt wurden dem Vernehmen nach Haushaltsmittel in Höhe von rund 350 Millionen Euro. Die Finanzierung des Vorhabens erfolgt zu Teilen aus dem Sondervermögen Bundeswehr sowie dem regulären Verteidigungshaushalt.
Der Litening-Zielbeleuchtungsbehälter versetzt dank seiner fortschrittlichen Sensorik den Kampfpiloten in die Lage, Bodenziele auf weite Entfernung zu beobachten, anzupeilen und für den Waffeneinsatz zu identifizieren. Dabei wird das Sensorbild auf ein Multifunktionsdisplay im Cockpit übertragen. Der Sensorkopf kann vom Piloten bei Bedarf manuell gesteuert und ausgewählte Bereiche optisch vergrößert werden. Zudem ist die Fixierung des Sensorkopfes auf ein bestimmtes Ziel möglich, so dass das Zielbild auch bei wechselnder Flugzeuglage automatisch verfolgt werden kann. Damit können auch bewegliche Ziele automatisch verfolgt und für den Waffeneinsatz beleuchtet werden. Die integrierte Wärmebildsensorik erlaubt zudem den Einsatz bei eingeschränkter Sicht.
Bei dem Litening 5 handelt es sich um eine Weiterentwicklung des derzeit in der Luftwaffe in Nutzung befindlichen Zielbeleuchtungsbehälters Litening III. Die Verbesserungen betreffen unter anderem eine leistungsstärkere Aufklärungssensorik, die die Einsatzfähigkeit des Kampfflugzeuges insbesondere beim Einsatz des taktischen Luft-Boden-Lenkflugkörpers Brimstone 3 deutlich verbessern dürfte.
Neben der Infrarot-Sensorik (FLIR und SWIR) und der HD-Farbkamera verfügt der Litening 5 auch über ein integriertes SAR-Radar (Synthetic Appature Radar), welches dem POD eine Allwetter-Einsatzfähigkeit verleiht.
Dieser Allwetter-Zielbehälter, ermöglicht es Kampfflugzeugen nach Angaben von Rafael, die Zielerfassung und -erkennung über 100 km hinaus zu erweitern. Der Pod stützt sich auf visuelle und verschiedene Infrarotsensoren und bietet echte Multispektralfähigkeit und fortschrittliche Bildverarbeitung, die die Leistung bei schlechten Sichtverhältnissen verbessert und die kognitive Arbeitsbelastung des Piloten durch Prozessautomatisierung bei der Zielerfassung und -verfolgung reduziert.
Waldemar Geiger