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Hensoldt sieht sich mit 3D-Radar gut aufgestellt

Die Bekämpfung von Drohnen und die Abwehr von Raketenangriffen auf Schiffe von Land aus stellt auch für die Bundeswehr eine große Herausforderung dar.  Um Lösungen für diese Bedrohungen zu finden, hat das Verteidigungsministerium im Juni offenbar zwei Testkampagnen veranstaltet.Wie der Sensorhersteller Hensoldt mitteilte, hat es an den Kundendemonstrationen mit seinem Radar Spexer 2000 3D teilgenommen. Dabei handelt es sich nach Unternehmensangaben um ein weiterentwickeltes Bodenüberwachungsradar, das nun über 3D-Fähigkeiten verfügt.  Bei den Tests habe das Radar seine „herausragenden Detektionsfähigkeiten“ unter realen Einsatzbedingungen, im Besonderen gegen asymmetrische Bedrohungen nachgewiesen, heißt es in der Mitteilung.

Das Spexer 2000 3D habe auf einem Demonstrator-Level seine Fähigkeiten im direkten Vergleich mit Radaren aller Größen unter Beweis gestellt, teilte Hensoldt weiter mit. Bei der ersten Vorführung auf dem Truppenübungsplatz Putlos bei Fehmarn habe das Radar an Bord des US-Zerstörers USS James E. Williams den realen Beschuss von Land aus durch sehr tieffliegende Milan-Panzerabwehrraketen „in Rekordzeit und mit höchster Präzision“ detektiert. Durch die frühzeitige Bestätigung der Richtung, Geschwindigkeit und Art der Bedrohung schon über Land, hätte das Schiff den Angaben zufolge im Ernstfall eine Vorwarnzeit von bis zu zehn Sekunden gehabt. Offenbar haben an den Tests in Putlos noch weitere NATO-Nationen und Radarhersteller teilgenommen.

Die zweite Demonstration fand laut Hensoldt auf einem anderen Übungsplatz unter Beteiligung eines größeren Kundenkreises statt. Dabei dürfte es sich um den Übungsplatz Meppen handeln. Aufgabenstellung sei die Detektion von Drohnen verschiedener Größen und Geschwindigkeiten in Entfernungen von 100 Metern bis zu fünf Kilometern gewesen. Gleichzeitig sollte ein Raum von +/-60° in Azimuth und mehr als 10° in Elevation abgedeckt werden. Auch diese Aufgabe habe dasselbe Demo-Gerät mit Bravour gelöst, teilte Hensoldt weiter mit. An den Tests auf dem Gelände der WTD 91 haben offenbar mehrere Radarhersteller teilgenommen.

Wie die Wirtschaftswoche vor einigen Wochen berichtete, wurden in Meppen umfangreiche Tests mit elektronischen, optischen und akustischen Sensoren von mehreren Militärtechnikanbietern durchgeführt. Die Systeme sollen laut Wirtschaftswoche im Rahmen des einsatzbedingten Sofortbedarfs  beschafft werden, wobei womöglich ein dreistelliger Millionenbetrag aufgewendet werde.

Laut Hensoldt müssen Sensoren beim Schutz von Schiffen in Küstennähe oder von Feldlagern im Nahbereich und bei der Unterdrückung von störenden Hintergrundechos – dem so genannten Clutter – besonders leistungsfähig sein. Diese Leistungen würden von existierenden, meist auf andere Parameter optimierten militärischen Radaren, häufig nicht in der notwendigen Qualität erbracht.
lah/12/23.8.2017

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