Der US-Hersteller von unbemannten Drohnen, General Atomics Aeronautical Systems (GA-ASI), hat eine Kooperationspartnerschaft mit dem Luftfahrtzulieferer GKN Aerospace Deutschland GmbH (GKN) vereinbart. Wie GA-ASI weiter mitteilte, wurde mit dem in München ansässigen Unternehmen eine Kooperationsvereinbarung unterschrieben.
Ziel sei die Entwicklung verbesserter Herstellungsverfahren für Großkomponenten von Flugzeugsystemen, teilte der US-Flugzeugbauer weiter mit. Besonders im Fokus stehe dabei die Drohne MQ-9B Sky Guardian von GA. GA-ASI setzt nach eigener Aussage mit der nun vereinbarten Entwicklungspartnerschaft mit GKN konsequent seinen strategischen Kurs der Industriekooperationen in Deutschland fort. Das Unternehmen möchte die MQ-9B SkyGuardian an die Bundeswehr verkaufen.
Allerdings haben sich Union und SPD im Koalitionspapier darauf festgelegt, bis zur Einführung einer Euro-Drohne die israelische Drohne Heron TP als Übergangslösung zu leasen. „Über die Beschaffung von Bewaffnung wird der Deutsche Bundestag nach ausführlicher völkerrechtlicher, verfassungsrechtlicher und ethischer Würdigung gesondert
entscheiden“, heißt es in dem Papier weiter. Die SPD hatte sich in der vergangenen Legislaturperiode gegen eine Bewaffnung der Heron TP ausgesprochen und damit die Beschaffung in letzter Sekunde gekippt.
Vor einer zukünftigen Beschaffung von bewaffnungsfertigen Drohnen seien die konzeptionellen Grundlagen für deren Einsatz zu schaffen, heißt es nun im Koalitionspapier. Wie es aus gut informierten Kreisen heißt, könnte womöglich noch im kommenden Monat eine Haushaltsvorlage für die Heron TP in den Bundestag eingebracht werden.
Als Begründung für die Beschaffung des israelischen Luftfahrzeugs war in der Vergangenheit unter anderem angeführt worden, dass die als Bewaffnung vorgesehenen israelischen Flugkörper über eine Skalierbarkeit der Wirkung im Ziel verfügen. Dieses Argument dürfte allerdings an Wert verloren haben, da die Drohnen nun unbewaffnet geleast werden sollen und mittlerweile eine MBDA-Tochter in der Entwicklung eines skalierbaren Gefechtskopfes sehr weit vorangekommen ist.
Sollte sich Deutschland doch für die Beschaffung der MQ-9B SkyGuardian entscheiden, würde GA-ASI nach eigener Aussage einen wesentlichen Teil der Fertigung nach Deutschland verlagern und bei GKN in München ausführen lassen. Dies betreffe insbesondere die Produktion von Großkomponenten wie etwa Leitwerke, Flügel oder Flugzeugrümpfe und beziehe sich auf die Produktion für gesamte MQ-9B Sky Guardian-Flotte.
Nach Herstellerangaben ist der MQ-9B unbewaffnet, kann aber bei Bedarf nachgerüstet und mit Flugkörpern ausgestattet werden. Das Luftfahrzeug könne überdies – im temporär gesperrten Luftraum – in Deutschland über bewohntem Gebiet fliegen.
lah/12/19.4.2018