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„Flugzeugschreck“ – Carboteh zeigt weiterentwickelte Variante des für Battlefield Anti-Aircraft Non-lethal System

Waldemar Geiger

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Carboteh, ein Spinoff des slowenischen Simulationsspezialisten Guardiaris, hat auf der Messe Eurosatory in Paris eine weiterentwickelte Variante der auf einem Täuschungseffekt basierenden Luftverteidigungswaffe BANS vorgestellt. BANS steht für Battlefield Anti-Aircraft Non-lethal System und kann seine Wirkung nun nicht nur im handgehaltenten Einsatz, sonder auch plattformintegriert entfalten. Zudem ist es den Carboteh-Ingenieuren nach eigenen Angaben gelungen, die Reichweite des Systems von fünf auf sieben Kilometern zu steigern. Die Einsatzhöhe wird mit drei Kilometern angeben. In Paris ist das EW-Waffensystem integriert auf einem Flugabwehr-JLTV zu sehen.

Die Wirkungsweise, der nicht-kinetischen EW-Waffe basiert auf dem Prinzip der Täuschung und Abschreckung, denn es wurde ursprünglich als Testsystem für die Funktionsprüfung von Luftfahrzeugselbstschutzsystemen entwickelt. Die vom BANS ausgesendeten Signale sind nach Angaben des Herstellers in der Lage, eine anfliegende Bedrohung zu simulieren und so alle auf dem Markt eingeführten Flare-Selbstschutzsysteme von Flugzeugen zu täuschen. Die Warnsysteme eines Luftfahrzeuges reagieren auf das BANS-Signal und leiten automatisierte Gegenmaßnahmen ein, indem Flare-Täuschkörper ausgelöst werden. BANS ist laut Hersteller somit in der Lage, Luftfahrzeuge dazu zu zwingen, Gegenmaßnahmen einzuleiten und die eigenen Abwehrmittel einzusetzen, ohne dass eine tatsächliche Bedrohung existiert. Sind alle Täuschkörper verbraucht, ist das Luftfahrzeug quasi schutzlos und kann leichter durch Flugabwehrsysteme – wie beispielsweise MANPADS – bekämpft werden. In vielen Fällen kann es zudem dazu kommen, dass das „bedrohte“ Luftfahrzeug abdreht und seinen Einsatz abbricht.

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Nach Aussage von Primož Peterca, CEO von Guadiaris, gegenüber hartpunkt ist es dem Unternehmen seit der Weltpremiere des BANS auf der Eurosatory 2022 gelungen, die Waffe in der handgehaltenen Variante an Streitkräfte von sechs Nationen – darunter auch die Bundeswehr – zu verkaufen. Zudem bewährt sich das System seinen Ausführungen zufolge täglich im Kriegseinsatz.

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Wie Peterca weiter ausführt, hat Carboteh vom slowenischen Verteidigungsministerium den Auftrag erhalten, die nicht-kinetische EW-Waffe im Rahmen der Entwicklung des Flugabwehrsystems Mangart 25 – einer Flugabwehrkanonen-Variante des geschützten 4×4- Fahrzeuge JLTV – so weiterzuentwickeln, dass diese auch plattformgebunden zum Einsatz kommen kann. Zudem soll das BANS auch auf Seeplattformen eingerüstet werden. Der CEO erklärt weiter, dass das System bereits in die Turmarchitektur des Mangart 25 integriert wurde und derzeit einer ausgiebigen Testkampagne unterzogen wird.

Der Hersteller gibt an, dass die besten Wirkergebnisse des BANS m Zusammenwirken mit einer Radar-, EO-Sensor und einem Kurzstreckenflugabwehrsystem erzielen lassen. Integriert auf eine Waffenstation bietet das System dank eines integrierten Schwenk- und Neigemechanismus eine vollständige 360-Grad-Abdeckung. Eine Elevation von 10 bis 75 Grad erlaubt es, dass sowohl tief als auch hochfliegende Luftfahrzeuge anvisiert und bekämpft werden können. Eine integrierte hochauflösende Tagsichtkamera dient als sekundärer redundanter Elektrooptischer-Sensor.

Petreca zufolge ist das BANS mit jeglicher Waffenstation kombinierbar. Den Aussagen des Carboteh-CEO nach befindet  man sich derzeit in Verhandlung mit mehreren Herstellern. Die Hardware-Integration erfordere einige wenigen Schrauben, weiterhin müsse die BANS-Software über eine API-Schnittstelle an die Bedienersoftware der Waffenstation angebunden werden, damit die Waffe über die entsprechende Kontrolleinheit gesteuert werden kann.

Waldemar Geiger