Nachdem der Haushaltsausschuss des Bundestages bereits letzte Woche die notwendigen Mittel in Höhe von 3,1 Milliarden Euro freigegeben hat und die Werft Damen Naval sich mit den deutschen Zulieferbetrieben bezüglich der Weitergabe des Inflationsausgleichs geeinigt hat – und somit den Maßgabebeschluss erfüllt hat – wurde heute die Option für die Schiffe 5 und 6 der Niedersachsen-Klasse ausgelöst.
Wie das Bundeswehr-Beschaffungsamt BAAINBw heute in einer Mitteilung schreibt, wird mit der Lieferung der beiden Schiffe in den Jahren 2033 und 2034 gerechnet.
Die niederländische Damen Naval fungiert als Generalunternehmer für das F126-Vorhaben und liefert den Schiffsentwurf. Der Bau der Schiffe erfolgt jedoch zu 100 Prozent in Deutschland. Zudem sind viele weitere deutsche Unternehmen als Unterauftragnehmer am Vorhaben beteiligt. Die Fregatten der Niedersachsenklasse werden an verschiedenen Werften produziert. So wird das Hinterschiff in der Peene-Werft in Wolgast gebaut.
Die German Naval Yards Kiel GmbH baut das Vorschiff und Blohm+Voss Hamburg integriert beispielsweise Sensoren und Effektoren und übernimmt die Endmontage der F126.
Die F126-Fregatten werden der Bundeswehr zufolge weltweit operieren können und umfassend zur dreidimensionalen Seekriegführung befähigt sein. Die Fregatten haben eine Länge von 167 Metern, eine Breite von rund 21 Metern und eine Verdrängung von circa 10.000 Tonnen. Mit einer Besatzungsstärke von 125 Personen werden die Schiffe für den weltweiten Einsatz im gesamten Intensitätsspektrum zur dreidimensionalen (Luft, Über- und Unterwasser) Seekriegführung befähigt sein.
Zu den wichtigsten Aufgaben gehören die Seeraumüberwachung, das Durchsetzen von Embargos, das Unterstützen von Spezialkräften sowie Evakuierungsoperationen. Die Aufgabenwahrnehmung wird unterstützt durch die Einrüstung von speziellen Missionsmodulen, mit denen das Schiff durch standardisierte Ausrüstungs- und Personalpakete für bestimmte Einsätze angepasst werden kann.
Das erste Schiff wurde erst vor wenigen Tagen, am 3. Juni 2024, auf der Peene-Werft in Wolgast auf Kiel gelegt. Mitte 2028 soll das erste auf Kiel gelegte Schiff an die Deutsche Marine übergeben werden. Bis 2032 sollen drei weiteren Fregatten folgen.
wg