Der Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSV) und der
Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) sehen Hyperschallwaffen als eine Bedrohung für die Landes- und Bündnisverteidigung, die die moderne Kriegsführung nachhaltig verändern werden. Damit Deutschland bei dieser neuen Kategorie Waffen nicht abgehängt wird, fordern die beiden Verbände, die Bundesregierung in einem Positionspapier zu größeren Anstrengungen und Investitionen in dem Bereich auf. Außerdem schlagen BDSV und BDLI vor, Hyperschallsysteme zur nationalen verteidigungsindustriellen Schlüsseltechnologie zu erklären.
„Bündnispartner wie die USA oder Frankreich verstehen Hyperschallsysteme bereits als nationale militärische Schlüsseltechnologie und investieren hohe Summen in deren Entwicklung“, heißt es in dem Papier. Vor dem Hintergrund der bereits getätigten Investitionen der Bündnispartner mit relevanter Verteidigungsindustrie seien nationale Fähigkeiten und Alleinstellungsmerkmale auch für die Partizipation in internationalen Kooperationsprogrammen Voraussetzung.
Die Autoren des Positionspapiers schlagen darüber hinaus die Etablierung eines verstetigten Dialoges zwischen Politik, Ministerien, Bundeswehr, Industrie und Forschung zum Themenkomplex Hyperschall vor. Außerdem seien gezielte Investitionen in den nationalen Aufbau und die Weiterentwicklung von Technologien und Fähigkeiten im Bereich Hyperschall erforderlich. Das gelte für den Aufbau einer Fähigkeit zur Früherkennung, Zielverfolgung und Verteidigung gegen Hyperschallbedrohungen. Die Unternehmensverbände fordern des Weiteren, die Sicherung einer deutschen industriellen Wertschöpfung im Zukunftsmarkt Hyperschall.
In dem Positionspapier weisen die BDLI und BDSV darauf hin, dass bereits heute Staaten wie Russland, China und Indien diese Form von Waffensystemen, die auch nuklear bestückt werden können, entwickeln und erproben. Im Jahr 2019 haben China und Russland nach eigenen Angaben entsprechende Systeme in Betrieb genommen.
lah/12/31.5.2021