Einsatzkampfbekleidung Spezialkräfte 2.0 – Spezialkräfte der Bundeswehr sollen neues Kampfbekleidungssystem erhalten

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Die Spezialkräfte der Bundeswehr sollen im Rahmen des Beschaffungsvorhabens „Einsatzkampfbekleidung Spezialkräfte 2.0“ ein neues Kampfbekleidungssystem erhalten, welches, wie es aus gut unterrichteten Kreisen heißt, die funktionalen Defizite des aktuell in Nutzung befindlichen Kampfbekleidungssystems – wie beispielsweise die Kompatibilität der einzelnen Bekleidungsartikel untereinander – beheben soll. Weiterhin soll mit der Einsatzkampfbekleidung Spezialkräfte 2.0 auch die Kompatibilität mit der restlichen Ausrüstung der Spezialkräfte – wie die ballistische Schutzausrüstung und Tragesysteme – verbessert werden. Es ist zudem anzunehmen, dass mit dem neuen Bekleidungssystem auch neue Bekleidungstechnologien in die Spinde der Spezialkräfte Einzug halten werden, die die Leistungsfähigkeit der Kampfbekleidung in den Punkten Tragekomfort, Funktionalität sowie Schutz vor Hitze und Flammen, Vektoren (Insekten und Kriechtiere) bzw. Witterungseinflüssen wie Kälte und Nässe verbessern werden. Der Zulauf des neuen Spezialkräfte-Kampfbekleidungssystems wird dem Vernehmen nach für das Jahr 2027 erwartet.

Die Einsatzkampfbekleidung Spezialkräfte 2.0 soll den Spezialkräften der Bundeswehr, dazu zählen alle Angehörigen des Kommandos Spezialkräfte, des Kommandos Spezialkräfte Marine sowie den Spezialkräften der Luftwaffe (4. Fliegende Staffel des Hubschraubergeschwaders 64), den Einsatz möglichst unter allen klimatischen Bedingungen und Gefährdungspotentialen gewährleisten. Die Ausstattung der jeweiligen den Spezialkräften der Bundeswehr zugerechneten Soldatinnen und Soldaten wird abhängig von dem jeweiligen Auftragsprofil erfolgen. Dazu wird das Bekleidungssystem modular angelegt werden und sich aus insgesamt vier Modulen zusammensetzen.

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Bei den vier Modulen handelt es sich um das sogenannte Basismodul, das Kälteschutzmodul, das Zubehörmodul und das Sondermodul. In dem Sondermodul sind beispielsweise spezielle Bekleidungselemente für den Freifalleinsatz und den Dschungelkampf enthalten. Auch Bekleidungselemente für Scharfschützen sind unter anderem Bestandteil des Sondermoduls.

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Da Spezialkräfte grundsätzlich weltweit und in allen Klimazonen und Vegetationen operieren müssen, wird die Einsatzkampfbekleidung Spezialkräfte 2.0 gut informierten Kreisen zufolge in drei unterschiedlichen Tarndrucken – Multitarndruck, Fünf-Farb-Tarndruck und Schneetarndruck – beschafft.

Die für das Beschaffungsvorhaben notwendigen Haushaltsmittel in Höhe von rund 130 Millionen Euro hat der Haushaltsausschuss des Bundestages in seiner letzten Sitzung des Jahres am 18. Dezember 2024 freigegeben, wie hartpunkt aus Insiderkreisen erfahren hat. Die Mittel sind Bestandteil der 25-Mio-Vorlage „5. Änderungsvertrags zum Vertrag über die Erbringung von Liefer- und Dienstleistungen im Rahmen der fiskalischen Bereitstellung von Bekleidung und persönlicher Ausrüstung“, mit dem die für die Beschaffung von Bundeswehrbekleidung zuständige Inhousegesellschaft BW Bekleidungsmanagement GmbH insgesamt fast 1,8 Milliarden Euro gebilligt bekommen hat. Mit dem Geld sollen unterschiedliche Beschaffungsvorhaben in den Jahren 2025 bis 2032 mit einem Gesamtwert von etwas über 890 Millionen Euro getätigt werden. Die restliche Summe ist für die Betriebs-, Lager- und Managementkosten der Gesellschaft vorgesehen.

Bei den unterschiedlichen Beschaffungsvorhaben handelt es sich um:

  • Einsatzkampfbekleidung Spezialkräfte 2.0
  • Rucksacküberzug zum Rucksacksystem 110 Liter
  • Zeitgemäße Dienst- und Ausgehbekleidung
  • Modernisierung der Sportbekleidung
  • Persönliche Schutzausstattung (PSA) Monteurkombination
  • Zentrale Versorgung PSA
  • Mit der neuen Kampfbekleidung der Bundeswehr kompatible Armbinden
  • Wetterschutzjacke Lfz-technisches Bodenpersonal, zivil
  • Sonstige Erstbedarfsbeschaffungen die eine Vielzahl geringvolumiger Vorhaben beinhalten.

Mit den rund 130 Millionen Euro nimmt die zukünftige Kampfbekleidung der Spezialkräfte den zweigrößten Posten ein. Der volumenmäßig größte Teil der Summe fällt mit rund 520 Millionen Euro für die „Zeitgemäße Dienst- und Ausgehbekleidung“ an, welche in der Prioritätenliste der Streitkräfte auf dem Weg zur Kriegstüchtigkeit in Zeiten unzureichender Mittel und zahlreicher Materiallücken offenbar eine sehr herausgehobene Rolle einnimmt.

Waldemar Geiger