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Einsatzbereitschaft des Schützenpanzers Puma soll steigen

Der Schützenpanzer Puma gilt gegenwärtig aufgrund der geringen Verfügbarkeit und häufigen Ausfälle als Problemfall des Heeres. „Auch im fünften Jahr der Nutzung ist die Einsatzbereitschaft des Hauptwaffensystems der Panzergrenadiertruppe unzureichend und liegt derzeit bei nur etwa 30 Prozent“, schreibt das BMVg in einer aktuellen Mitteilung.

Größte Herausforderung sei dabei das Timing der Bestellung von Ersatzteilen. Die Gründe hierfür sind laut Ministerium vielschichtig und komplex. Ein Hauptfaktor sei sicherlich die derzeit noch fehlende Umlaufreserve von benötigten Ersatzteilen.  Da die in der Vergangenheit ergriffenen Gegenmaßnahmen nicht ausreichten, haben Vertreter des BMVg und der Bundeswehr sowie der Hersteller-Unternehmen Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann (KMW) konkrete Schritte zur Erhöhung der Einsatzbereitschaft auf 50 Prozent im Durchschnitt der zweiten Jahreshälfte 2020 vereinbart, wie es in der Mitteilung weiter heißt.  Das bedeute, dass gemäß der neuen Zielvereinbarung von den 200 im Heer verfügbaren Fahrzeugen im Mittel der zweiten Jahreshälfte 100 Puma einsatzbereit sein sollen.

„Mit der Vereinbarung gehen die jeweiligen Firmengeschäftsleitungen, aber auch Verteidigungsministerium und Heer eine enge Selbstverpflichtung ein und binden sich persönlich an die vereinbarten Vorgaben“, schreibt das BMVg. Eine wichtige Rolle wird vom Ministerium dem Verfahren bis zum Abschluss der Vereinbarung zugeschrieben. In einer Reihe von Workshops wurde ein intensiver Dialog geführt, der Transparenz über Ziele und Aufgaben geschaffen und Prioritäten klar herausgearbeitet hat. Dabei konnte nicht nur ein gemeinsames Lagebild und Verständnis für die Herausforderungen entstehen, wie das BMVg ausführt. Auch im Verhältnis zwischen öffentlichem Auftraggeber und -nehmer habe sich ein intensiver Austausch entwickelt. Alle an diesem Prozess Beteiligten teilen demnach  die Überzeugung, dass der mit diesem Format eingeschlagene Weg auch über das Jahr 2020 hinaus weiter beschritten werden sollte.

Seit 2010 wird der Puma gebaut und an die Truppe ausgeliefert. In diesem Jahr wird die Auslieferung der letzten der insgesamt 350 Fahrzeuge erwartet. Dem Vernehmen nach muss die Industrie die Verlässlichkeit des Schützenpanzers zunächst nachweisen, bevor ein zweites Los Puma in Auftrag gegeben werden kann.

Wie aus der Mitteilung weiter hervorgeht schließt Rüstungsstaatssekretär Benedikt Zimmer bereits seit 2018 erfolgreich mit den Projektleitern seiner leitungsrelevanten Projekte der Kategorie A Zielvereinbarungen nach der auch hier verwendeten Methodik. Der Schritt zur Vereinbarung mit dem Auftragnehmer sei jedoch  ein Novum: Erstmals wurden in Ergänzung zu geschlossenen Verträgen wichtige konkrete Ziele und Maßnahmen auf beiden Seiten in einer Zielvereinbarung fixiert.

Die Zeichnung der Zielvereinbarung konnte coronabedingt nur postalisch erfolgen. Stellvertretend für das Ministerium und die Bundeswehr haben der Abteilungsleiter Ausrüstung im Verteidigungsministerium und der Kommandeur „Deutsche Anteile Multinationale Korps/Militärische Grundorganisation“ im Kommando Heer die Vereinbarung gezeichnet. Industrieseitig wurde das Dokument durch den Vorstandsvorsitzenden von Rheinmetall sowie den Vorsitzenden der Geschäftsführung von KMW unterschrieben.

„Alle Beteiligten betonen, dass dieser ambitionierte Plan nur mit einem gemeinsamen, partnerschaftlichen Kraftakt zu bewältigen ist, der über die klassische Zielgeber-Zielnehmer-Konstellation hinausgeht. Jeder muss seinen Beitrag leisten“, heißt es abschließend.
lah/12/18.6.2020

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